Deutsche Tageszeitung - Womöglich 560 Millionen Kunden betroffen: Ticketmaster bestätigt Hackerangriff

Womöglich 560 Millionen Kunden betroffen: Ticketmaster bestätigt Hackerangriff


Womöglich 560 Millionen Kunden betroffen: Ticketmaster bestätigt Hackerangriff
Womöglich 560 Millionen Kunden betroffen: Ticketmaster bestätigt Hackerangriff / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Der US-Konzertkarten-Verkäufer Ticketmaster hat Berichte über einen Cyberangriff mit möglichen Auswirkungen auf 560 Millionen Kunden bestätigt. Der Ticketmaster-Mutterkonzern Live Nation Entertainment informierte die US-Börsenaufsicht am Freitag über das Datenleck. Das Unternehmen erklärte, es habe den Hackerangriff am 20. Mai bemerkt und spezialisierte Firmen mit einer Untersuchung beauftragt.

Textgröße ändern:

Die Hackergruppe ShinyHunters hatte zuvor im Darkweb einen Cyberangriff auf Ticketmaster verkündet und Daten von 560 Millionen Kunden zum Kauf angeboten, darunter deren Namen, Adressen und Kreditkarteninformationen. Die Gruppe verlangte eine Lösegeldzahlung von 500.000 Dollar (460.000 Euro).

"Wir arbeiten daran, das Risiko für unsere Nutzer und das Unternehmen zu minimieren, und haben die Strafverfolgungsbehörden benachrichtigt und arbeiten mit ihnen zusammen", erklärte Live Nation. Der Vorfall werde "keinen wesentlichen Einfluss auf unser gesamtes Geschäft oder auf unsere finanzielle Situation haben".

Die australische Regierung hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie Untersuchungen zu dem Hackerangriff eingeleitet habe. Die US-Bundespolizei FBI bot ihre Hilfe an.

Die Hackergruppe ShinyHunters hatte 2020 für Schlagzeilen gesorgt, als sie nach Angaben des US-Justizministeriums riesige Mengen an Kundendaten von mehr als 60 Unternehmen ins Netz stellte. Im Januar wurde in Seattle ein französisches Mitglied der Gruppe zu drei Jahren Haft und einer Entschädigungszahlung von fünf Millionen Dollar verurteilt.

Derweil wurde bekannt, dass auch der australische Ticketanbieter Ticketek Opfer eines Cyberangriffs wurde. Das Unternehmen machte keine Angaben zum Ausmaß des Datenlecks, währen die australische Regierung erklärte, dass "viele Australier" betroffen sein könnten.

Ticketmaster war im Jahr 2010 von Live Nation übernommen worden, das zu einem globalen Riesen der Live-Event-Branche aufstieg. Ticketmaster steht in den USA bereits seit Jahrzehnten wegen der Servicegebühren und Ticketkosten in der Kritik. Das US-Justizministerium reichte in der vergangenen Woche eine Kartellklage ein, in der sie Ticketmaster und Live Nation vorwarf, ihre beherrschende Marktstellung missbraucht zu haben, um die Ticketpreise nach oben zu treiben und Wettbewerber vom Markt zu drängen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Star-Architekt Frank Gehry im Alter von 96 Jahren gestorben

Der weltberühmte Architekt Frank Gehry ist tot. Der US-Kanadier starb am Freitag im Alter von 96 Jahren in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica, wie sein Büro mitteilte. Gehry war mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao und der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles weltberühmt geworden.

Stets vor Weihnachten: Mariah Carey auf dem Charts-Thron

Vor Weihnachten ist Mariah Carey mit "All I Want For Christmas Is You" wieder auf dem deutschen Charts-Thron. Zugleich stellt die US-Sängerin mit ihrem Weihnachtsohrwurm einen neuen Rekord auf, wie GfK Entertainment am Freitag in Baden-Baden mitteilte. Mit 22 Wochen als Nummer eins ist "All I Want For Christmas Is You" nun das am häufigsten an der Spitze der offiziellen Deutschen Charts platzierte Lied aller Zeiten.

Illegalge Produkte: Französische Justiz befasst sich mit Shein-Sperre

Die Justiz hat sich am Freitag in Paris mit einer möglichen Sperre des asiatischen Onlinehändlers Shein befasst. Der französische Staat fordert wegen des Verkaufs illegaler Waren - darunter pädopornographische Sexpuppen, Waffen und Medikamente - eine Sperrung von drei Monaten. Shein bezeichnete die Forderung als ungerechtfertigt und unangemessen. Mit einer Entscheidung wird in den kommenden Tagen gerechnet.

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025 - Begriff "Deal" auf Platz zwei

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Die Künstliche Intelligenz (KI) sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.

Textgröße ändern: