Deutsche Tageszeitung - Bürgerforum übergibt Empfehlung zum Kampf gegen Desinformation

Bürgerforum übergibt Empfehlung zum Kampf gegen Desinformation


Bürgerforum übergibt Empfehlung zum Kampf gegen Desinformation
Bürgerforum übergibt Empfehlung zum Kampf gegen Desinformation / Foto: © AFP/Archiv

Ein von der Bertelsmann Stiftung organisierter Bürgerrat hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) seine Empfehlungen zum Kampf gegen Desinformation übergeben. Das "Forum gegen Fakes" mit 424.000 Beteiligten arbeitete 28 Maßnahmen aus, die sich an Politik, Medien, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft richten, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Faeser will jetzt prüfen lassen, inwieweit die Empfehlungen in die Arbeit ihres Ministeriums einfließen sollen.

Textgröße ändern:

Zu dem Maßnahmenkatalog gehört der Vorschlag, Medienkompetenz für alle Schulformen als Pflichtmodul im Lehramtsstudium aufzunehmen. Empfohlen wird auch die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Quellen in Online-Artikeln und Social Media Posts und die Kennzeichnung von Inhalten, die durch Künstliche Intelligenz (KI) erstellt wurden.

Für wünschenswert hält der Bürgerrat zudem eine Anlaufstelle zur Meldung, Prüfung und Richtigstellung von Desinformation. Sie soll demnach auch eine Beratungsfunktion für Bürgerinnen und Bürger sowie Journalistinnen und Journalisten übernehmen. Zudem sollen die Betreiber von Social-Media Plattformen stärker in die Pflicht genommen werden, Maßnahmen gegen Desinformation zu ergreifen.

"Wenn es um Maßnahmen gegen Desinformation geht, dann geht es um nichts Geringeres als um den Schutz unserer Demokratie", erklärte Faeser. "Fremde Staaten, insbesondere Russland, versuchen mittels Desinformation und Propaganda, das Vertrauen der Bevölkerung in unser demokratisches System und seine Institutionen zu untergraben. Im Netz finden sich abertausende von Falschmeldungen, manipulierter Bilder und irreführender Clips." Es sei deshalb wichtig, Möglichkeiten zu schaffen, um Desinformation besser zu erkennen.

Der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz sah die Vorschläge als "Signal in Richtung Bundesregierung, sich endlich angemessen mit dem Thema zu beschäftigen". Denn die "Vorlage einer ressortübergreifenden Strategie gegen Desinformation ist tatsächlich überfällig", erklärte von Notz. Sie müsse nun schnellstmöglich erfolgen.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Ex-Assistentin von "Diddy" Combs schildert albtraumhaftes Arbeitsverhältnis

Im Vergewaltigungsprozess gegen US-Rapper Sean "Diddy" Combs hat eine ehemalige Assistentin vor Gericht ausgesagt und ein albtraumhaftes Arbeitsverhältnis beschrieben. Unter dem Pseudonym Mia berichtete sie am Donnerstag (Ortszeit) den Geschworenen in New York auch von Gewaltausfällen des Musikmoguls gegen seine Ex-Freundin "Er war der Boss, der König", erzählte Mia. Sie habe sich um die Folgen seiner Taten "kümmern" müssen und sei selbst wiederholt zum Opfer sexualisierter Gewalt geworden.

Spotify-Chef sieht in KI keine Bedrohung - sondern Chance auf mehr Kreativität

Der Chef des Audio-Streamingdienstes Spotify, Daniel Ek, sieht in der Künstlichen Intelligenz (KI) keine Bedrohung, sondern die Chance, dass in Zukunft mehr Menschen Musik machen werden. "Heute kann wahrscheinlich jeder von uns einen Beat in fünf oder zehn Minuten kreieren", sagte Ek bei einem Tag der offenen Tür in der Stockholmer Firmenzentrale in dieser Woche. "Die Werkzeuge, die uns heute zur Verfügung stehen, sind einfach umwerfend."

Iranischer Filmemacher Panahi unterstützt Streik von Lkw-Fahrern

Der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnete iranische Filmemacher Jafar Panahi hat einen seit einer Woche andauernden Streik von Lastwagenfahrern in seiner Heimat mit regierungskritischen Äußerungen unterstützt. "Dies ist ein Weckruf für die Regierung: Es reicht! Schluss mit Unterdrückung und Ausbeutung", schrieb er am Mittwoch im Onlinedienst Instagram.

Komikerin Anke Engelke macht Praktikum bei Deutscher Bahn: "Kontrolliere Karten"

Die Moderatorin und Komikerin Anke Engelke hat vor einigen Monaten ein Praktikum bei der Deutschen Bahn begonnen. Seitdem arbeite sie regelmäßig in Zügen und trage dabei auch Uniform, sagte die 59-Jährige in der Talkshow "3nach9" von Radio Bremen, die am vergangenen Freitag ausgestrahlt wurde. "Ich kontrolliere Karten." Außerdem frage sie auch, ob jemand etwas zu trinken haben wolle.

Textgröße ändern: