Deutsche Tageszeitung - Shein entgeht Sperre seiner Plattform in Frankreich - Paris kündigt Berufung an

Shein entgeht Sperre seiner Plattform in Frankreich - Paris kündigt Berufung an


Shein entgeht Sperre seiner Plattform in Frankreich - Paris kündigt Berufung an
Shein entgeht Sperre seiner Plattform in Frankreich - Paris kündigt Berufung an / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Skandal um den Verkauf kinderpornographischer Sexpuppen und weiterer illegaler Waren darf der asiatische Onlinehändler Shein sein Geschäft in Frankreich fortführen. Ein Gericht in Paris lehnte am Freitag einen Antrag des französischen Staates auf eine dreimonatige Sperre der Plattform ab. Da Shein angeprangerte Angebote illegaler Waren entfernt habe, scheine die Maßnahme "unangemessen", hieß es in der Urteilsbegründung. Paris kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Textgröße ändern:

Das Gericht betonte allerdings, dass der Verkauf illegaler Waren - darunter kinderpornographische Sexpuppen, Waffen und Medikamente - einen "schweren Schaden der öffentlichen Ordnung" verursacht habe.

Die französische Regierung kündigte Widerstand an. Paris sei "überzeugt vom systemischen Risiko des mit Shein verbundenen Modells" und werde deshalb "in den nächsten Tagen" gegen das Urteil des Gerichts Berufung einlegen, hieß es in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AFP.

Shein begrüßte die Entscheidung. "Unsere Priorität bleibt der Schutz der französischen Verbraucher sowie die Einhaltung der lokalen Gesetze", sagte ein Unternehmenssprecher. In Zusammenarbeit mit den französischen Behörden sollen die Kontrollen künftig verbessert werden.

Shein hatte sich gegen die drohende Sperrung gewehrt. In einer Anhörung Anfang Dezember beklagte das Unternehmen eine politische und mediale Schmähkampagne.

Die Ermittlungen der französischen Justiz gegen Shein wegen des Verkaufs kinderpornographischer Produkte laufen noch. Im Fall einer Verurteilung drohen den Verantwortlichen bis zu sieben Jahre Haft und eine Strafe in Höhe von 100.000 Euro. Fehlende Alterskontrollen und der Verkauf von Waffen könnten zudem je drei Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro nach sich ziehen.

Eine Gruppe französischer Handelsverbände und Marken hat Shein außerdem wegen unlauterer Konkurrenz verklagt. Shein hatte Anfang November unter heftigen Protesten einen ersten dauerhaften Laden in einem Traditionskaufhaus gegenüber dem Pariser Rathaus eröffnet. Kritiker werfen Shein vor, den europäischen Markt mit Billigkleidung zu überschwemmen.

Auch andere Online-Plattformen sind im Visier der französischen Justiz, teils wegen illegaler Produkte, teils wegen mangelnder Altersprüfung.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: 45 Prozent der Deutschen empfinden Smartphones an Heiligabend als störend

45 Prozent der Deutschen empfinden das Smartphone laut einer Umfrage an Heiligabend als störend. Das trifft vor allem auf ältere Menschen zu, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. So gaben 58 Prozent der über 65-Jährigen und 49 Prozent der 50- bis 64-Jährigen an, dass das Smartphone aus ihrer Sicht das gemütliche Beisammensein an dem Abend stört.

Onlinehändler Shein entgeht einer Sperre seiner Plattform in Frankreich

Der asiatische Onlinehändler Shein darf sein Geschäft in Frankreich fortführen. Ein Gericht in Paris lehnte am Freitag einen Antrag des französischen Staates auf eine dreimonatige Sperre der Plattform ab. Da Shein angeprangerte Angebote illegaler Waren entfernt habe, scheine die Maßnahme "unangemessen", hieß es in der Urteilsbegründung. Das Gericht betonte allerdings, dass der Verkauf illegaler Waren - darunter kinderpornographische Sexpuppen, Waffen und Medikamente - einen "schweren Schaden der öffentlichen Ordnung" verursacht habe.

Frankfurt am Main trauert um verstorbenen Filmemacher Rosa von Praunheim

Die Stadt Frankfurt am Main trauert um den Filmemacher und Schwulenaktivisten Rosa von Praunheim. "Mit dem Tod Rosa von Praunheims verlieren wir einen außergewöhnlichen Künstler, der mit seinem Mut, seiner künstlerischen Radikalität und seinem unermüdlichen Einsatz für Sichtbarkeit und Akzeptanz gesellschaftliche Debatten angestoßen hat, die bis heute nachwirken", erklärte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) am Donnerstag in der hessischen Metropole.

Oscar-Verleihung wird ab 2029 nur noch auf Youtube gezeigt

Die Oscar-Verleihung wird ab 2029 nicht mehr im Fernsehen, sondern nur noch auf Youtube gezeigt. Die Oscar-Akademie gab am Mittwoch den Abschluss eines mehrjährigen Vertrages mit der zum Google-Konzern gehörenden Videoplattform bekannt. Sie beendet damit die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem US-Fernsehsender ABC; 2029 wird die Gala zum ersten Mal nur im Internet übertragen.

Textgröße ändern: