Deutsche Tageszeitung - US-Geschichtsdozentin gab sich fälschlicherweise als Schwarze aus

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US-Geschichtsdozentin gab sich fälschlicherweise als Schwarze aus


US-Geschichtsdozentin gab sich fälschlicherweise als Schwarze aus
US-Geschichtsdozentin gab sich fälschlicherweise als Schwarze aus / Foto: ©

Inmitten heftiger Debatten über Rassismus in den USA sorgt der Fall einer Hochschuldozentin für Empörung, die sich fälschlicherweise als Afroamerikanerin ausgegeben hatte. Die Geschichtsdozentin Jessica Krug werde dieses Semester keine Kurse an der George Washington University geben, teilte die Hochschule in der US-Hauptstadt am Freitag (Ortszeit) mit, ohne nähere Angaben zu Krugs Beschäftigungsverhältnis zu machen. Der Fall werde weiter geprüft.

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Krug hatte vorher zugegeben, sich fälschlicherweise als Schwarze ausgegeben zu haben. Über ihre wahre Herkunft habe sie "den größten Teil" ihres Erwachsenenlebens über gelogen, schrieb sie in einer Erklärung auf der Plattform "Medium". "Ich habe meine Vergangenheit als weißes, jüdisches Kind in den Vororten von Kansas City zugunsten mehrerer schwarzer Identitäten verschleiert, die zu beanspruchen ich kein Recht hatte", gestand die auf die Geschichte Afrikas und der Kolonialzeit spezialisierte Historikerin ein.

Demnach hatte die hellhäutige Krug sich erst als Nordafrikanerin, dann als Afroamerikanerin und dann als Schwarze mit karibischen Wurzeln aus dem New Yorker Stadtteil Bronx ausgegeben. Nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN hatte Krug vor ihren Studenten das Wort "Neger", wenn es in Texten vorkam, laut ausgesprochen - ein Tabu in den USA, dessen Bruch nur Schwarzen zugestanden wird.

"Wir sind uns des Schmerzes bewusst, den diese Situation bei vielen unserer Gemeinschaft verursacht hat", erklärte die George Washington University. Viele derzeitige und ehemalige Studenten sowie Dozenten litten unter Krugs Identitätsschwindel.

In den USA gibt es derzeitig heftige Debatten und immer wieder Demonstrationen wegen der anhaltenden Diskriminierung von Schwarzen. Wegen wiederholter Fälle von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner bestimmt die Rassismus-Debatte auch den Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl am 3. November.

(P.Tomczyk--DTZ)

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