Deutsche Tageszeitung - US-Moderator frustriert von Chaos-Debatte zwischen Trump und Biden

US-Moderator frustriert von Chaos-Debatte zwischen Trump und Biden


US-Moderator frustriert von Chaos-Debatte zwischen Trump und Biden
US-Moderator frustriert von Chaos-Debatte zwischen Trump und Biden / Foto: ©

Der US-Moderator Chris Wallace hat sich stark frustriert über den chaotischen Verlauf des ersten Fernsehduells zwischen Präsident Donald Trump und dessen Wahl-Herausforderer Joe Biden geäußert. Er sei "einfach traurig" darüber, wie die Debatte abgelaufen sei, sagte der Moderator des konservativen Senders Fox News am Mittwoch der "New York Times". Er hätte nie gedacht, dass die Debatte derart "entgleisen" würde.

Textgröße ändern:

Trump hatten sich nicht an die Debattenregeln gehalten und war Biden immer wieder ins Wort gefallen. Das Rededuell verlief deshalb extrem chaotisch und heftig. Der frühere Vizepräsident reagierte mit scharfen Gegenattacken und rief dem Präsidenten einmal zu, er solle "den Mund halten". Wallace gelang es nicht, Trump Einhalt zu gebieten.

"Ich bin ein Profi. Ich habe noch nie so etwas durchgemacht", sagte der Moderator im Rückblick auf die Debatte. Es war allgemein erwartet worden, dass Trump seinen Widersacher hart und mit persönlichen Beleidigungen attackieren würde. Doch Wallace sagte, er habe nicht damit gerechnet, dass der Präsident dies im gesamten Debattenverlauf tun würde.

Er habe im Vorfeld nicht erkannt, dass diese Attacken die Strategie des Präsidenten nicht nur für den Beginn des Rededuells, "sondern für die gesamte Debatte" sein würden, räumte der Moderator ein.

Die für die Organisation der Präsidentschaftsdebatten zuständige Kommission kündigte Regeländerungen für die nächsten Rededuelle an. "Die Debatte von gestern Abend hat deutlich gemacht, dass zu dem Format der verbleibenden Debatten zusätzliche Struktur eingeführt werden sollte, um eine geordnetere Diskussion über die Themen sicherzustellen", erklärte die Kommission.

Biden bezeichnete am Mittwoch Trumps Auftreten in der Fernsehdebatte als "nationale Peinlichkeit". Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten will dennoch an den verbleibenden zwei TV-Duellen mit dem Präsidenten teilnehmen, wie Bidens Wahlkampfteam ankündigte. Einige Demokraten sowie Medienkommentatoren hatten Biden aufgerufen, die weiteren Fernsehdebatten zu boykottieren.

Auch Trump kündigte an, daran teilnehmen zu wollen. Der Präsident rief sich selber zum Sieger der ersten Debatte aus. Er habe "nach jedem Maßstab leicht gewonnen", sagte er. Die Debatte wurde nach Einschätzung der Datenanalysefirma Nielsen von 73 Millionen Menschen angeschaut.

Die beiden verbleibenden Fernsehduelle zwischen Trump und Biden sind für den 15. Oktober und 22. Oktober geplant. Die TV-Debatte der Vizepräsidentschaftskandidaten Mike Pence und Kamala Harris findet am Mittwoch kommender Woche statt. Gewählt wird am 3. November.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Ukraine und Russland tauschen zweite Gruppe Kriegsgefangener aus

Gut eine Woche nach den Waffenruhegesprächen in Istanbul haben Russland und die Ukraine nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass gemäß den russisch-ukrainischen Vereinbarungen vom 2. Juni in Istanbul "die zweite Gruppe russischer Soldaten zurückgekommen" sei. Weder zum Ort des Austauschs noch zur genauen Anzahl der Soldaten machten Moskau und Kiew zunächst nähere Angaben.

Nächtliche Ausgangssperre in Los Angeles in Kraft - Newsom greift Trump scharf an

Nach tagelang anhaltenden Ausschreitungen bei Protesten in Los Angeles hat Bürgermeisterin Karen Bass für die Innenstadt der kalifornischen Millionenmetropole eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. "Ich habe den lokalen Notstand ausgerufen und eine Ausgangssperre für die Innenstadt von Los Angeles verhängt, um den Vandalismus und die Plünderungen zu stoppen", sagte Bass am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten. US-Präsident Donald Trump schrieb die Proteste einer Invasion "ausländischer Feinde" zu. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom griff Trump erneut scharf an.

Mindestens zwei Tote bei russischen Angriffen auf Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Mindestens 54 weitere seien bei den Angriffen am Mittwoch in der zweitgrößten Stadt des Landes verletzt worden, teilte Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow im Onlinekanal Telegram mit. Demnach wurden auf die Stadt im Nordosten der Ukraine in der Nacht "17 Angriffe mit feindlichen Drohnen" ausgeführt.

Nächtliche Ausgangssperre in Los Angeles nach gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten

Nach tagelang anhaltenden Ausschreitungen bei Protesten in Los Angeles hat Bürgermeisterin Karen Bass für die Innenstadt der kalifornischen Millionenmetropole eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. "Ich habe den lokalen Notstand ausgerufen und eine Ausgangssperre für die Innenstadt von Los Angeles verhängt, um den Vandalismus und die Plünderungen zu stoppen", sagte Bass am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten. US-Präsident Donald Trump schrieb die Proteste derweil einer Invasion "ausländischer Feinde" zu.

Textgröße ändern: