Deutsche Tageszeitung - Kreml-Kritiker Nawalny macht Putin für seine Vergiftung verantwortlich

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Kreml-Kritiker Nawalny macht Putin für seine Vergiftung verantwortlich


Kreml-Kritiker Nawalny macht Putin für seine Vergiftung verantwortlich
Kreml-Kritiker Nawalny macht Putin für seine Vergiftung verantwortlich / Foto: ©

In seinem ersten großen Interview nach dem Giftanschlag auf ihn hat der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny den russischen Staatschef Wladimir Putin für die Tat verantwortlich gemacht. "Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht", sagte Nawalny in einem Interview mit dem "Spiegel", das am Donnerstagmorgen veröffentlicht wurde. "Andere Versionen des Tathergangs" sehe er nicht.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Nawalny kündigte in dem Interview an, nach Russland zurückzukehren. "Meine Aufgabe ist jetzt, der Typ zu bleiben, der keine Angst hat", sagte er dem "Spiegel". Und ich habe keine Angst!" Zuvor hatte bereits Nawalnys Stabschef Leonid Wolkow gesagt, dass Nawalny nach seiner Genesung in seine Heimat zurückkehren wolle. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am 22. September benötigt Nawalny allerdings noch eine längere Reha-Therapie.

Der prominente Kreml-Kritiker war am 20. August auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Zwei Tage später wurde er auf Drängen seiner Familie und seiner Unterstützer zur Behandlung in die Berliner Universitätsklinik Charité gebracht; in Deutschland wurde eine Vergiftung mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe festgestellt. Labore in Frankreich und Schweden bestätigten diesen Befund eines Bundeswehrlabors.

Die russische Regierung weist den Verdacht zurück, staatliche russische Stellen könnten Nawalny gezielt vergiftet haben. Der Fall hat für erhebliche Spannungen zwischen Berlin und Moskau gesorgt. Die Bundesregierung erwartet, dass bei dem am Donnerstagnachmittag beginnenden EU-Gipfel die Mitgliedstaaten den Giftanschlag auf den bekannten russischen Oppositionellen gemeinsam verurteilen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte ihre Unterstützung für Nawalny auch dadurch, dass sie ihm vergangene Woche einen Krankenbesuch abstattete.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Milei: Argentinien wird Botschaft in Israel 2026 nach Jerusalem verlegen

Der argentinische Präsident Javier Milei will die Botschaft seines Landes in Israel im kommenden Jahr nach Jerusalem verlegen. Die neue Vertretung werde sich im Westen der Stadt befinden, sagte Milei am Mittwoch vor dem israelischen Parlament.

Proteste in den USA weiten sich trotz Trump-Drohungen aus

Trotz unverhohlener Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Gewalt weitet sich der Protest gegen die harsche Einwanderungspolitik seiner Regierung weiter aus. Nachdem Trump die Entsendung von mehr als 4000 Soldaten der Nationalgarde sowie 700 Mitgliedern der eigentlich für Auslands-Kampfeinsätze vorgesehenen Marineinfanterie nach Los Angeles angeordnet hatte, demonstrierten am Dienstagabend tausende Menschen in New York und Chicago, weitere Proteste waren für Mittwoch in New York, Seattle, Las Vegas und San Antonio geplant.

Zustand von kolumbianischem Präsidentschaftskandidaten nach Anschlag leicht verbessert

Der Gesundheitszustand des angeschossenen kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe hat sich nach Angaben seines Ärzteteams erstmals seit dem Attentat auf ihn am vergangenen Samstag verbessert. "Es gibt Zeichen der neurologischen Besserung", teilte am Mittwoch das behandelnde Santa-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. Er befinde sich jedoch weiterhin auf der Intensivstation. Am Dienstag hatte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona erklärt, dass ihr Mann noch immer um sein Leben kämpfe.

Merz zum SPD-"Manifest": Setze auf Einigkeit in der Bundesregierung

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zurückhaltend auf die Forderungen prominenter SPD-Politiker nach einer Wende in der Außenpolitik reagiert. Das sogenannte Manifest wollte Merz am Mittwoch nicht direkt kommentieren, er betonte die grundsätzliche Haltung der Regierung: "Wir sind uns in der Bundesregierung in der Bewertung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt und in den Konsequenzen, die es daraus zu ziehen gilt, vollkommen einig", sagte er.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild