Deutsche Tageszeitung - Weißes Haus: Israel und Sudan vereinbaren Normalisierung ihrer Beziehungen

Weißes Haus: Israel und Sudan vereinbaren Normalisierung ihrer Beziehungen


Weißes Haus: Israel und Sudan vereinbaren Normalisierung ihrer Beziehungen
Weißes Haus: Israel und Sudan vereinbaren Normalisierung ihrer Beziehungen / Foto: ©

Israel und der Sudan haben nach Angaben der US-Regierung eine Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbart. Dies sei ein "weiterer wichtiger Schritt hin zu Frieden im Nahen Osten", erklärte ein Sprecher von US-Präsident Donald Trump am Freitag. Unmittelbar zuvor hatte das Weiße Haus Schritte eingeleitet, um den Sudan von einer US-Terrorliste zu streichen.

Textgröße ändern:

In den vergangenen Monaten hatten bereits die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain unter US-Vermittlung ihre Beziehungen zu Israel normalisiert. Die Normalisierung der Beziehungen Israels mit den arabischen Verbündeten der USA in der Region ist ein zentrales Ziel von Trumps Nahost-Politik.

Der US-Präsident stellt sich am 3. November zur Wiederwahl - und konnte nun mit der Vereinbarung zwischen Israel und dem Sudan eineinhalb Wochen vor der Wahl einen weiteren außenpolitischen Erfolg verbuchen.

Bei einem Telefonat Trumps mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und der sudanesischen Führung, dem Journalisten im Weißen Haus beiwohnten, dankte Netanjahu dem US-Präsidenten. Der "Kreis des Friedens" werde immer größer. Trump sagte, noch "viel, viel mehr" Staaten würden Israel anerkennen. Er sprach von mindestens "fünf" weiteren Staaten.

Offenbar nutzte die US-Regierung die Streichung von der Terrorliste als Mittel, um den Sudan zu einer Anerkennung Israels zu bewegen. Trump informierte den Kongress darüber, dass das ostafrikanische Land von der Liste der Terrorismus-Unterstützerstaaten genommen werden soll, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. Das ist ein formal notwendiger Schritt.

Die sudanesische Übergangsregierung habe 335 Millionen Dollar (rund rund 285 Millionen Euro) zur Entschädigung von Überlebenden und Angehörigen der Opfer von Terroranschlägen bereitgestellt, erklärte das Weiße Haus. Der Schritt ermögliche "eine neue Zukunft der Zusammenarbeit und Unterstützung des laufenden und historischen demokratischen Übergangs" im Sudan.

Trump hatte bereits am Montag angekündigt, den Sudan von der Terrorliste streichen zu wollen. In der Folge besuchte eine israelische Delegation das Land, um über eine Normalisierung der Beziehungen zu diskutieren.

Washington führt den Sudan seit 1993 auf der Terrorliste. Während der fast 30-jährigen Herrschaft des sudanesischen Machthabers Omar al-Baschir waren die Beziehungen zu den USA höchst angespannt. Der Sudan hatte unter anderem Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden aufgenommen. Al-Baschir wurde im April 2019 nach monatelangen Massenprotesten von der Armee gestürzt.

Auf der Terrorliste der USA stehen derzeit auch der Iran, Nordkorea und Syrien.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Haushalt: Wehretat soll bis 2029 auf 153 Milliarden Euro anwachsen

Der deutsche Verteidigungshaushalt soll bis zum Jahr 2029 schrittweise auf 152,8 Milliarden Euro anwachsen. Das geht nach Angaben aus Regierungskreisen aus der Finanzplanung des Bundes hervor, die am Dienstag vom Kabinett beschlossen werden soll. Bereits 2025 ist ein Anstieg von im Vorjahr 51,95 Milliarden Euro auf 62,4 Milliarden Euro geplant, 2026 dann bereits auf 82,7 Milliarden Euro.

Wadephul findet US-Angriff auf Iran bedauerlich - CDU-Spitze widerspricht

Die CDU-Führung hat einer Einschätzung von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zum Angriff der USA auf Irans Atomanlagen widersprochen. Wadephul hatte den Angriff am Sonntagabend als "bedauerlich" bezeichnet; darüber sei in den Sitzungen der CDU-Parteigremien am Montag gesprochen worden, sagte Generalsekretär Carsten Linnemann in Berlin - und betonte, dass die Bundesregierung und er selbst das Vorgehen der USA unterstützten.

Israelische Luftwaffe bombardiert Evin-Gefängnis und Einrichtungen der Revolutionsgarden

Israel ist am Montag mit einer massiven Angriffswelle gegen bedeutende Ziele in Teheran vorgegangen. Die Luftwaffe habe unter anderem das berüchtigte Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt ins Visier genommen, erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Zudem seien Kommandozentralen der mächtigen Iranischen Revolutionsgarden bombardiert worden. Während der Iran Vergeltung ankündigte für die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen am Wochenende, riefen die EU-Außenminister Teheran zu direkten Gesprächen mit Washington auf.

IAEA-Chef fordert Zugang zu iranischen Atomanlagen zur Prüfung der Uran-Bestände

Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, Zugang zu den iranischen Atomanlagen gefordert, um die Bestände des angereicherten Urans überprüfen zu können. "Wir müssen den Inspektoren ermöglichen zurückzukehren und eine Bestandsaufnahme der Uranvorräte vorzunehmen, insbesondere der 400 Kilogramm, die auf 60 Prozent angereichert sind", sagte Grossi am Montag zu Beginn einer Krisensitzung der IAEA an deren Sitz in Wien.

Textgröße ändern: