Deutsche Tageszeitung - Schwarzenegger vergleicht Sturm auf Kapitol mit Reichspogromnacht

Schwarzenegger vergleicht Sturm auf Kapitol mit Reichspogromnacht


Schwarzenegger vergleicht Sturm auf Kapitol mit Reichspogromnacht
Schwarzenegger vergleicht Sturm auf Kapitol mit Reichspogromnacht / Foto: ©

Der frühere kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat die Erstürmung des US-Kapitols durch randalierende Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump mit der Reichspogromnacht von 1938 verglichen. "Mittwoch war der Tag des zerbrochenen Glases hier in den USA", sagte Schwarzenegger in einer am Sonntag über den Onlinedienst Twitter verbreiteten Videobotschaft.

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"Nacht des zerbrochenen Glases" ist eine im angelsächsischen Sprachraum geläufige Bezeichnung für die Geschehnisse in Nazi-Deutschland in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Damals gab es im ganzen Land Ausschreitungen gegen Juden und jüdische Einrichtungen. Durch den ausbleibenden Protest der Gesellschaft fühlten sich die Nationalsozialisten in ihrem Vorhaben bestärkt, Pläne zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas voranzutreiben.

Schwarzenegger berichtete in seinem Video von seinen Erfahrungen als Kind im Österreich der Nachkriegszeit. Damals sei er von "zerbrochenen Männern" umgeben gewesen, "die ihre Schuld wegen ihrer Beteiligung am schlimmsten Regime der Geschichte" mit Alkohol zu verdrängen versucht hätten, sagte der 73-jährige Ex-Gouverneur und Schauspieler. Sein Vater und seine Nachbarn seien in der NS-Zeit durch Lügen verführt worden - "und ich weiß, wohin solche Lügen führen können".

Schwarzenegger erhob schwere Vorwürfe gegen Trump wegen der Randale am vergangenen Mittwoch im Kongress. Der abgewählte Präsident habe "einen Umsturz angestrebt, indem er Menschen mit Lügen in die Irre geführt hat", sagte der Ex-Gouverneur. Trump habe den Ausgang einer "fairen Wahl" umzukehren versucht.

Schwarzenegger bezog sich damit auf Trumps völlig unbelegte Behauptungen, der Sieg seines Rivalen Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im November sei durch massive Betrügereien zustande gekommen. Trump hatte diese Behauptung am Mittwoch bei einer Kundgebung in Washington wiederholt und seine Anhänger zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen. Wenig später drangen dann Hunderte seiner Anhänger in den Sitz des US-Kongresses ein und richteten dort Chaos an.

(V.Sørensen--DTZ)

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