Deutsche Tageszeitung - Nordkoreas Machthaber bekommt neuen Titel als "Generalsekretär" der Partei

Nordkoreas Machthaber bekommt neuen Titel als "Generalsekretär" der Partei


Nordkoreas Machthaber bekommt neuen Titel als "Generalsekretär" der Partei
Nordkoreas Machthaber bekommt neuen Titel als "Generalsekretär" der Partei / Foto: ©

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich von seiner Partei mit dem neuen Titel des "Generalsekretärs" ausstatten lassen. Bei einem Kongress der von ihm geführten Arbeiterpartei wurde Kim "einstimmig" dieser Titel verliehen, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag berichtete. Alle Delegierte hätten dies mit "stürmischen Applaus" begrüßt.

Textgröße ändern:

Bislang trug Kim den Titel des "Vorsitzenden" der Partei. In der Änderung seines Titels sehen Experten einen Schritt zur Stärkung seiner Autorität. Den Titel des "Generalsekretärs" hatte auch sein Vater, der im Jahr 2011 verstorbene Machthaber Kim Jong Il, getragen. Dieser behielt den Titel auch posthum.

Kim Jong Un war vor fünf Jahren zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei gewählt worden. Damals habe der junge Machthaber ein Image angestrebt, das sich von dem seines Vaters unterschied, indem er sich einen anderen Titel habe verleihen lassen, sagte der Forscher Ahn Chan Il vom Weltinstitut für Nordkorea-Studien in Seoul. Nun sehe es so aus, als wolle er "die Verbindung zu seinem Vater" betonen, um seine Machtposition "in schwieriger Zeit zu konsolidieren".

Die nordkoreanische Wirtschaft leidet schwer unter den internationalen Sanktionen, die wegen des Atom- und Raketenprogramms gegen das Land in Kraft sind. Die ökonomischen Probleme werden noch durch die Abschottungsmaßnahmen verschärft, die sich das Land in der Corona-Pandemie selbst auferlegt hat.

Kim hatte zu Auftakt des Parteikongresses am vergangenen Mittwoch Fehler bei der Umsetzung des Fünf-Jahres-Plans für die Wirtschaft eingeräumt. "Fast alle Bereiche" seien "weit" hinter den gesteckten Zielen zurückgeblieben.

Kim hatte in den vergangenen Jahren auf eine Annäherung an US-Präsident Donald Trump gesetzt, um eine Aufhebung von Sanktionen zu erreichen. Beide Staatenlenker trafen sich drei Mal persönlich. Das letzte Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte jedoch.

Seitdem liegen die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis. Auch die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder.

Am Samstag bezeichnete Kim dann bei dem Parteikongress die USA als den "größten Feind" seines Landes und kündigte eine Fortsetzung des Atom- und Raketenprogramms an. Dies war als Botschaft an den künftigen US-Präsidenten Joe Biden zu verstehen, der sein Amt am 20. Januar antritt.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Erste Stadtseilbahn in Paris eröffnet - Linie C1 verbindet Vororte mit Metro

Blau-weiß-schwarze Gondeln über Paris und seinen bislang abgehängten Vororten: In der französischen Hauptstadt ist die erste Stadtseilbahn eröffnet worden. Seit Samstag schließt die Linie "Câble" C1 auf einer Strecke von 4,5 Kilometern die sogenannten Banlieues an das öffentliche Pariser Verkehrsnetz an. Für die Einwohner des in der Region Île-de-France gelegenen Départements Val-de-Marne sei die Seilbahn "ein Zeichen der Wertschätzung", sagte die Präsidentin der Region Île-de-France, Valérie Pécresse, bei der Einweihung. Sie sprach angesichts des neuen Transportmittels von den "Alpen an der Marne".

Textgröße ändern: