Deutsche Tageszeitung - Französische Prominente unterstützen Bäcker im Hungerstreik

Französische Prominente unterstützen Bäcker im Hungerstreik


Französische Prominente unterstützen Bäcker im Hungerstreik
Französische Prominente unterstützen Bäcker im Hungerstreik / Foto: ©

Mehr als 40 französische Prominente haben sich in einem offenen Brief an Präsident Emmanuel Macron für einen hungerstreikenden Bäcker eingesetzt, der seinen Lehrling aus Guinea vor der Abschiebung bewahren will. Beliebte Schauspieler wie Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde") und Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard ("La vie en rose") unterzeichneten den Aufruf.

Textgröße ändern:

"Herr Präsident, unterstützen Sie den Bäcker aus Besançon, der im Hungerstreik ist", ist der Aufruf an Macron überschrieben, der in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "L’Obs" veröffentlicht wurde. "Sie können nicht hartherzig gegenüber einem französischen Bürger sein, der seine Gesundheit gefährdet, um humanistische Prinzipien wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verteidigen."

Der Bäcker Stéphane Ravacley war vor gut einer Woche in den Hungerstreik getreten, um die Abschiebung seines Lehrlings Laye Fodé Traoré zu verhindern. Bisher ohne Erfolg: Trotz zahlreicher Solidaritäts-Bekundungen aus Politik und Gesellschaft soll der 18-Jährige aus Guinea in sein westafrikanisches Heimatland abgeschoben werden, wie in dem Aufruf der Prominenten zu lesen ist. Und das, obwohl sein Chef Ravacley mit ihm voll zufrieden ist.

Traoré absolviert seit September 2019 eine Ausbildung bei dem 50-jährigen Bäckermeister. Er war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Frankreich gekommen. Nun ist er volljährig und soll deshalb Frankreich verlassen.

Neben Schauspielern und Sängern unterzeichneten auch zahlreiche Politiker sowie Gewerkschaftsboss Laurent Berger den Aufruf für den Bäcker. Eine Online-Petition zugunsten seines Lehrlings hat inzwischen mehr als 200.000 Unterstützer.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Textgröße ändern: