Deutsche Tageszeitung - Im Fall Pearl "normales Leben" für den 2002 Verurteilten angeordnet

Im Fall Pearl "normales Leben" für den 2002 Verurteilten angeordnet


Im Fall Pearl "normales Leben" für den 2002 Verurteilten angeordnet
Im Fall Pearl "normales Leben" für den 2002 Verurteilten angeordnet / Foto: ©

Im Fall des 2002 in Pakistan ermordeten US-Journalisten Daniel Pearl hat ein Gericht in Islamabad am Dienstag entschieden, dass dem Hauptverdächtigen nach seinem Freispruch wieder Möglichkeiten für ein "normales Leben" eröffnet werden sollen. Ahmed Omar Saeed Sheikh solle in eine "angenehme Umgebung" gebracht werden, ordnete der Richter Umar Ata Bandial am Dienstag an. Gegen die Freilassung des Verdächtigen hatten die pakistanische Zentralregierung und die Provinzregierung Widerspruch eingelegt, ebenso wie Pearls Familie.

Textgröße ändern:

Sheikh dürfe Besuch von Angehörigen erhalten, befand der Richter. Bis die weitere Unterbringung geregelt sei, solle Sheikh aus der Todeszelle in eine gewöhnliche Gefängniszelle verlegt werden. Sheikh war 2002 von einem Antiterrorgericht zum Tode verurteilt worden. Später wurde das Urteil aufgehoben und ein Gericht ordnete seine Freilassung an, das Oberste Gericht des Landes bestätigte dies vergangene Woche.

Pearl, der 38-jährige Südasien-Bürochef des "Wall Street Journal", war Anfang 2002 während einer Recherche zu radikalen Islamisten in Pakistan verschleppt und später in Karachi ermordet worden. Der inzwischen 47-jährige Sheikh wurde in Großbritannien geboren. Er war an früheren Entführungen von Ausländern beteiligt. Von der Ermordung Pearls war ein grausames Video verbreitet worden.

Die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte ihre Empörung über die Freilassung Sheikhs geäußert. Bidens Sprecherin Jen Psaki forderte die pakistanische Regierung auf, ihre "juristischen Optionen" in dem Fall zu prüfen - einschließlich einer möglichen Strafverfolgung Sheikhs "wegen der brutalen Ermordung eines US-Bürgers und -Journalisten" durch die US-Behörden.

2011 waren Zweifel an der Schuld Sheikhs laut geworden. In einem Bericht des Pearl-Projekts an der Georgetown University in den USA hieß es, die falschen Männer seien für den Mord an Pearl verurteilt worden. Demnach wurde der Reporter von Khalid Sheikh Mohammad, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, und nicht von Ahmed Omar Saeed Sheikh ermordet.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Selenskyj warnt vor Treffen von Trump und Putin vor "Entscheidungen ohne die Ukraine"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland vor "Entscheidungen ohne die Ukraine" gewarnt. "Jede Entscheidung gegen uns, jede Entscheidung ohne die Ukraine ist auch eine Entscheidung gegen den Frieden", erklärte Selenskyj am Samstag in Onlinediensten. Die Ukrainer würden ihr Land "nicht den Besatzern" überlassen.

Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombomben-Abwurfs durch die USA vor 80 Jahren

In Nagasaki haben die Menschen des Atombomben-Abwurfs auf die japanische Stadt durch die USA vor 80 Jahren gedacht. Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt des Atombomben-Abwurfs am 9. August 1945, läuteten erstmals seit 1945 zwei Glocken der dortigen Kathedrale gemeinsam. Nach einer Schweigeminute rief Nagasakis Bürgermeister Shiro Suzuki die Weltgemeinschaft bei einer anschließenden Gedenkzeremonie für die Opfer auf, "bewaffnete Konflikte sofort zu beenden".

Trump und Putin treffen sich am Freitag in Alaska

US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollegen Wladimir Putin werden sich am Freitag in Alaska zu Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs treffen. Das "mit Spannung erwartete Treffen" werde am 15. August in dem Bundesstaat im Nordwesten der USA stattfinden, erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. Der Kreml bestätigte das Treffen und lud Trump im Anschluss nach Russland ein. Die beiden Staatschefs haben sich seit 2019 nicht mehr persönlich getroffen.

Armenien und Aserbaidschan unterzeichnen im Weißen Haus Vereinbarung zum Frieden

Bei einem Treffen im Weißen Haus haben sich die Staatenlenker Armeniens und Aserbaidschans im Beisein von US-Präsident Donald Trump darauf geeinigt, ihren jahrzehntelangen Konflikt dauerhaft beizulegen und eine Erklärung unterzeichnet. "Armenien und Aserbaidschan verpflichten sich, alle Kämpfe für immer einzustellen, den Handel, den Reiseverkehr und die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen und die Souveränität und territoriale Integrität des jeweils anderen zu respektieren", sagte Trump am Freitag nach dem Treffen mit dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew.

Textgröße ändern: