
Frankreich will Al-Kaida-nahe Milizen in Sahelzone "enthaupten"

Bei dem internationalen Gipfel zur Sahelzone hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen verstärkten Kampf gegen islamistische Milizen in der Region angekündigt. Sein Land wolle alles tun, um dschihadistische Gruppen zu "enthaupten", die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen, sagte Macron am Dienstag per Videoschalte aus Paris. Frankreich hat derzeit 5100 Soldaten in der Region stationiert. Zuvor hatte der Tschad die Entsendung von 1200 zusätzlichen Kräften angekündigt.
Macron rief die sogenannten G5-Sahelstaaten zugleich auf, ihren Kampf gegen Terroristen auszuweiten und die staatliche Kontrolle über Gebiete wiederherzustellen, in denen Milizen operieren.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte bei dem Gipfel laut vorab verbreitetem Redetext, Deutschland setze sich in Zusammenarbeit mit der UNO dafür ein, die Sicherheit in der Sahelzone zu verbessern und Polizeikräfte in instabile Regionen zu bringen.
"Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch bei den G5-Regierungen", betonte Maas, der aus Berlin zugeschaltet war. Die Sahelstaaten müssten die "Arbeit für verantwortungsbewusstes staatliches Handeln und den Kampf gegen Korruption und Straflosigkeit" fortsetzen.
Zur G5-Sahelgruppe gehören neben dem Tschad auch Mauretanien, Burkina Faso, Mali, und Niger. Dort verüben Dschihadisten-Gruppen und kriminelle Banden immer wieder Angriffe, hinzu kommen Zusammenstöße zwischen Angehörigen verschiedener Ethnien.
(V.Sørensen--DTZ)