Deutsche Tageszeitung - Merkel will Geimpfte derzeit nicht gegenüber Nichtgeimpften bevorzugen

Merkel will Geimpfte derzeit nicht gegenüber Nichtgeimpften bevorzugen


Merkel will Geimpfte derzeit nicht gegenüber Nichtgeimpften bevorzugen
Merkel will Geimpfte derzeit nicht gegenüber Nichtgeimpften bevorzugen / Foto: ©

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine Bevorzugung von Menschen mit Corona-Impfung gegenüber Nichtgeimpften derzeit noch ab. Allerdings könnte in dieser Frage eine Neubewertung nötig werden, wenn die Impfkampagne weiter vorangeschritten ist, sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

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"Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll", sagte Merkel. "Aber da sind wir noch nicht." Zudem müsse erst "eindeutig" geklärt sein, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien.

Derzeit sei eine Bevorzugung von Geimpften noch nicht zu rechtfertigen, sagte die Kanzlerin: "Solange die Zahl der Geimpften noch so viel kleiner ist als die derjenigen, die auf die Impfung warten, sollte der Staat beide Gruppen nicht unterschiedlich behandeln." Wo es allerdings um private Vertragsverhältnisse gehe, "können wir uns von staatlicher Seite wenig einmischen", ergänzte sie.

Merkel selbst will sich erst impfen lassen, wenn sie nach der von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Priorisierung an der Reihe ist. "Ich halte es für richtig, neben den besonders vulnerablen und den älteren Menschen erst einmal Bevölkerungsgruppen zum Impfen einzuladen, die in ihrem Beruf keinen Abstand halten können", sagte sie. Merkel machte deutlich, dass ihr selbst das Abstandhalten im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen möglich sei.

"Eine Erzieherin in der Kita, ein Grundschullehrer kann das nicht", sagte sie. "Das sind die Menschen, die vor jemandem wie mir drankommen sollten." Merkel sagte weiter, je mehr Impfstoff vorhanden sei, desto flexibler werde mit den Priorisierungen umgegangen werden müssen.

Die Kanzlerin zeigte sich zuversichtlich, was die Impfbereitschaft der Deutschen angeht. "Sie ist gar nicht schlecht - und nimmt noch zu. Jedenfalls kein Grund, pessimistisch zu sein." Sie bekräftigte, dass sie gegen eine Impfpflicht sei: "Davon rate ich ab. Wir haben zugesagt, dass es keine Impfpflicht geben wird. Ich halte das bei der insgesamt hohen Impfbereitschaft auch nicht für notwendig."

(M.Dylatov--DTZ)

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