Deutsche Tageszeitung - Papst Franziskus im irakischen Nadschaf von Schiitenführer empfangen

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Papst Franziskus im irakischen Nadschaf von Schiitenführer empfangen


Papst Franziskus im irakischen Nadschaf von Schiitenführer empfangen
Papst Franziskus im irakischen Nadschaf von Schiitenführer empfangen / Foto: ©

Papst Franziskus ist am zweiten Tag seiner Irak-Reise von dem einflussreichen Schiitenführer Ayatollah Ali Sistani empfangen worden. Die historische Begegnung fand am Samstag in der heiligen Stadt Nadschaf statt. Sistani sagte dem Oberhaupt der Katholiken zu, darauf zu achten, dass Christen im Irak "in Frieden und Sicherheit leben" könnten.

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Das Büro des 90-jährigen Sistani, der sich nie in der Öffentlichkeit zeigt, veröffentlichte im Anschluss an das 50-minütige Treffen ein Foto der Begegnung sowie eine Erklärung, in der Sistani dem Papst für seinen Besuch in Nadschaf dankt. Zugleich versicherte der Schiitenführer, persönlich darauf zu achten, "dass die christlichen Bürger wie alle Iraker in Frieden und Sicherheit leben, mit all ihren verfassungsmäßigen Rechten".

Der Dialog mit dem Islam bildet einen Schwerpunkt von Franziskus’ Pontifikat. 2019 hatte er in Abu Dhabi den Großimam der ägyptischen Al-Azhar-Moschee, Scheich Ahmed al-Tajeb, getroffen. Gemeinsam mit dem Leiter der höchsten Autorität des sunnitischen Islams unterzeichnete er damals ein "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen".

Auf dem Programm der Papst-Reise steht für Samstag außerdem ein interreligiöses Treffen in Ur. Franziskus will in der antiken Stadt, die als Geburtsstätte Abrahams gilt, gemeinsam mit Muslimen, Jesiden und Mandäern beten. Am Abend feiert der Papst in der chaldäischen St.-Josefs-Kathedrale in Bagdad eine Messe.

Der Papst war am Freitag im Irak eingetroffen. Es ist der erste Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts im Irak und Franziskus’ erste Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie.

Im Irak lebten Anfang der 2000er Jahre noch rund 1,5 Millionen Christen, heute sind es nur noch etwa 400.000. In den vergangenen 20 Jahren flohen viele ihrer Glaubensbrüder vor religiös motivierten Angriffen und insbesondere vor islamistischer Gewalt.

(A.Nikiforov--DTZ)

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