Deutsche Tageszeitung - Was sollen sie auch in Deutschland? Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten stockt

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Was sollen sie auch in Deutschland? Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten stockt


Was sollen sie auch in Deutschland? Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten stockt
Was sollen sie auch in Deutschland? Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten stockt / Foto: ©

Der Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Flüchtlingen mit dem Status von subsidiär Schutzberechtigten stockt - vor allem aufgrund bürokratischer Hemmnisse durch die deutsche Diplomatie. Laut einer am Freitag veröffentlichten Auswertung der Menschenrechtsorganisationen Pro Asyl und Jumen wurden 2020 insgesamt nur 5311 Visa zum Familiennachzug ausgestellt. Angestrebt war eigentlich ein Quorum von 1000 Familienangehörigen pro Monat.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Den Angaben zufolge warten derzeit rund 11.400 Angehörige von Flüchtlingen auf einen Termin in der für sie zuständigen deutschen Auslandsvertretung, Pro Asyl spricht von einem künstlich geschaffenen "Flaschenhals". Selbst für minderjährige Kinder, die ohne ihre Eltern im Krisengebiet zurückblieben, betrage die Wartezeit allein auf einen Termin teilweise mehr als ein Jahr, hieß es in der "Süddeutschen Zeitung", die am Freitag zuerst über die Datenauswertung berichtet hatte.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es laut "SZ" zur Erklärung, die Pandemie habe die Arbeitsfähigkeit der Visa-Stellen seit Frühjahr 2020 erheblich eingeschränkt. Allerdings war bereits vor der Pandemie das vorgesehene Kontingent fast nie ausgeschöpft worden. Pro Asyl hält dieses Argument denn auch für vorgeschoben: Die Pandemie habe das Problem allenfalls verschärft, sei aber nicht die eigentliche Ursache für die Missstände.

Die Menschenrechtsorganisationen plädieren dafür, die Begrenzung beim Familiennachzug wieder aufzuheben und Familienzusammenführungen unkompliziert zu ermöglichen. "Tausende Familien sind seit Jahren dauerhaft getrennt und viele haben überhaupt keine Chance, zusammenzukommen", kritisieren Jumen und Pro Asyl. Sie halten die derzeitige, äußerst komplizierte Regelung wegen der Missachtung des Schutzes der Familie für verfassungswidrig.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Inkrafttreten der Nachzugsregelung nur 19.056 Visa zum Familiennachzug ausgestellt. Möglich wären laut der Kontingentregelung 29.000 Visa gewesen. Ausgeschöpft wurden damit insgesamt nur 65,7 Prozent, im Jahr 2020 sogar nur 44,2 Prozent. Beim Verwaltungsbericht Berlin sind derzeit laut Pro Asyl rund 170 Klagen gegen das Auswärtige Amt wegen der Behinderung des Familiennachzugs anhängig.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Trump: Waffenruhe im Iran-Israel-Krieg "jetzt in Kraft"

Im Krieg zwischen dem Iran und Israel ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine Feuerpause in Kraft getreten. "Die Waffenruhe ist jetzt in Kraft. Bitte verstoßt nicht dagegen", schrieb Trump am Dienstagmorgen in seinem Onlinedienst Truth Social. Der US-Präsident hatte zuvor mitgeteilt, dass die Feuerpause stufenweise in Kraft treten solle. Erst werde der Iran gegen 06.00 Uhr (MESZ) alle Angriffe einstellen, Israel werde zwölf Stunden später nachziehen. Nach Ablauf der 24 Stunden sei ein "offizielles Ende" des Krieges erreicht.

Coventry beim IOC: Schenderlein sieht "inspirierenden" Moment

Deutschlands Sportministerin Christiane Schenderlein hat den Start der Amtszeit von IOC-Präsidentin Kirsty Coventry als bedeutsamen Schritt gewürdigt. "Ich freue mich sehr, dass mit der historischen Wahl erstmals eine Frau dieses Amt bekleidet", sagte die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt: "Ihre Wahl ist ein bedeutender und inspirierender Moment für die gesamte olympische Bewegung."

Iranischer Außenminister signalisiert Bereitschaft zur Einstellung der Angriffe auf Israel

Der Iran hat die Bereitschaft signalisiert, die Angriffe auf Israel einzustellen, sollte Israel seine Attacken beenden. Stelle "das israelische Regime seine illegale Aggression gegen das iranische Volk" bis spätestens 04.00 Uhr morgens Teheraner Zeit (02.30 Uhr MESZ) ein, "haben wir nicht die Absicht, unsere Reaktion danach fortzusetzen", erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Dienstag in Onlinenetzwerken.

Frankreichs Nationalversammlung stimmt über Moratorium für Erneuerbare Energien ab

Die französische Nationalversammlung stimmt am Dienstagnachmittag über einen vorläufigen Stopp des Ausbaus erneuerbarer Energien ab. Die Abgeordneten hatten in der vergangenen Woche überraschend einen entsprechenden Änderungsantrag mit den Stimmen der Rechtspopulisten beschlossen. Dieser steht im Widerspruch zur Politik der Regierung von Staatschef Emmanuel Macron, die sowohl Atomenergie als auch erneuerbare Energien ausbauen will.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild