Deutsche Tageszeitung - Austin warnt Südkorea vor China und Nordkorea

Austin warnt Südkorea vor China und Nordkorea


Austin warnt Südkorea vor China und Nordkorea
Austin warnt Südkorea vor China und Nordkorea / Foto: ©

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinen südkoreanischen Kollegen Suh Wook vor "beispiellosen Herausforderungen" gewarnt, die von Nordkorea und der Volksrepublik China ausgingen. Austin und US-Außenminister Antony Blinken trafen am Mittwoch in Seoul mit ihren Kollegen zusammen, um die gemeinsame Politik gegenüber den Führungen in Pjöngjang und Peking abzustimmen.

Textgröße ändern:

Blinken warf der Regierung in Peking vor, sie verhalte sich im Inland zusehends repressiv und im Ausland zunehmend aggressiv. Der chinesische Außenamtssprecher Zhao Lijian warf den USA "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" der Volksrepublik vor.

Schon vor einem Treffen zwischen Blinken und dem chinesischen Außenminister Wang Yi am Donnerstag kündigte die Regierung in Washington an, sie werde gegenüber Peking Stärke zeigen. "Manchmal gibt es in Peking das Gefühl, die Wahrnehmung, vielleicht die Hoffnung, dass unsere nach außen getragene Botschaft von der privaten Botschaft abweicht", sagte eine Vertreterin der US-Regierung. "Es ist sehr wichtig, diese Idee sehr schnell zu zerstreuen."

Die US-Diplomaten würden bei den Gesprächen mit den chinesischen Vertretern hinsichtlich der Unterdrückung der uigurischen Minderheit in China, der Autonomie Hongkongs und der "wirtschaftlichen Nötigung" im asiatischen Umfeld ebenso deutlich sein wie bislang. Eine gemeinsame Erklärung soll es nach dem Treffen in Anchorage nicht geben.

Die Reise von Austin und Blinken nach Seoul sollte dazu dienen, das traditionelle Bündnis gegen China und Nordkorea zu bekräftigen. Peking werde nicht "ungestraft" davonkommen, wenn es im Inland auf Repression und im Ausland auf Aggressivität setze, sagte Blinken, bevor er von Tokio aus nach Seoul reiste. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert. Nordkorea verfügt über Atomwaffen, Südkorea nicht, befindet sich aber unter einem atomaren Schutzschirm der USA.

Zwischen den jeweiligen öffentlichen Erklärungen der USA und Südkoreas nach dem Treffen gab es feine Unterschiede. Der Pressesprecher des Pentagons sagte, die Politiker hätten sich für eine "Denuklearisierung Nordkoreas" ausgesprochen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium sprach von der gemeinsamen Absicht, zu einer "vollständigen Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" zu gelangen. Pjöngjang legt Wert darauf, dass es in politischen Verhandlungen nur um eine vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel gehen kann, weil damit auch der atomare Schutzschirm der USA über Südkorea abgezogen werden müsste.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Dobrindt: Deutschland nimmt belarussische Oppositionelle Kolesnikowa und Babariko auf

Deutschland will nach Angaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die beiden freigelassenen belarussischen Oppositionellen Maria Kolesnikowa und Viktor Babariko aufnehmen. Es handele sich um "zwei der herausragenden Persönlichkeiten" der Demokratiebewegung in Belarus, sagte Dobrindt am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD. Die Bundesregierung habe ein großes Interesse daran, dass die Demokratiebewegung "auch aus dem Ausland heraus weiter unterstützt wird", betonte der Minister. "Deswegen nehmen wir die beiden auf."

Belarussischer Dissident Bjaljazki will politischen Kampf im Exil fortsetzen

Der freigelassene Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will seinen Kampf für Demokratie in Belarus im Exil fortführen. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, die wir in Belarus gemacht haben", sagte Bjaljazki am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Litauen. Es sei "sehr wichtig", in Belarus zu sein, aber es gebe "viele Dinge", die man im Exil tun könne.

Textgröße ändern: