Deutsche Tageszeitung - Berlin und Brandenburg sowie München setzen Astrazeneca-Impfung aus

Berlin und Brandenburg sowie München setzen Astrazeneca-Impfung aus


Berlin und Brandenburg sowie München setzen Astrazeneca-Impfung aus
Berlin und Brandenburg sowie München setzen Astrazeneca-Impfung aus / Foto: ©

Wegen neuer Hinweise auf Komplikationen haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg sowie die Stadt München die Impfungen mit Astrazeneca für unter 60-Jährige vorläufig ausgesetzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will noch am Dienstagabend mit den Gesundheitsministern der Bundesländer über den weiteren Einsatz von Astrazeneca beraten, das Bundesgesundheitsministerium kündigte einen Vorschlag Spahns zum weiteren Vorgehen an.

Textgröße ändern:

Die Impfungen mit Astrazeneca waren zwischenzeitlich wegen im Gehirn aufgetretener Thrombosen - Sinusvenenthrombosen - ausgesetzt worden. Nach einer Prüfung auch auf europäischer Ebene liefen die Impfungen aber wieder. Nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gibt es Hinweise auf weitere Fälle von Nebenwirkungen.

Als erstes Bundesland stoppte Berlin daraufhin die Impfung von unter 60-Jährigen, Kalayci nannte dies eine "Vorsichtsmaßnahme". Die Stadt München zog nach. Das Land Brandenburg erklärte, die Aussetzung gelte zunächst nur für Dienstag. Nach der Gesundheitsministerkonferenz werde über das weitere Vorgehen entschieden.

Wie das Paul-Ehrlich-Institut mitteilte, starben bis Montagmittag neun Menschen in Deutschland nach einer Astrazeneca-Impfung durch eine Sinusvenenthrombose. Es seien bis dahin 31 Fälle einer solchen Thrombose nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet. In 19 Fällen sei zusätzlich eine Thromobzytopenie gemeldet worden - das heißt, dass die Zahl der Thrombozyten bei den Betroffenen zu niedrig war.

Mit Ausnahme von zwei Fällen seien Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen gewesen, die beiden Männer seien 36 und 57 Jahre alt gewesen. Die Fälle der Thrombosen seien nach der ersten Impfung aufgetreten. Bis Montagmittag wurden demnach rund 2,7 Millionen Erstdosen verabreicht.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci sagte, sie wolle nun zunächst abwarten, wie die neue Empfehlung der Impfkommission sei. Außerdem wolle sie sich mit dem Bundesgesundheitsministerium darüber austauschen, wie mit der Zweitimpfung dieser Altersgruppe umgegangen werden soll, die bereits eine erste Dosis Astrazeneca bekamen.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Dobrindt: Deutschland nimmt belarussische Oppositionelle Kolesnikowa und Babariko auf

Deutschland will nach Angaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die beiden freigelassenen belarussischen Oppositionellen Maria Kolesnikowa und Viktor Babariko aufnehmen. Es handele sich um "zwei der herausragenden Persönlichkeiten" der Demokratiebewegung in Belarus, sagte Dobrindt am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD. Die Bundesregierung habe ein großes Interesse daran, dass die Demokratiebewegung "auch aus dem Ausland heraus weiter unterstützt wird", betonte der Minister. "Deswegen nehmen wir die beiden auf."

Belarussischer Dissident Bjaljazki will politischen Kampf im Exil fortsetzen

Der freigelassene Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will seinen Kampf für Demokratie in Belarus im Exil fortführen. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, die wir in Belarus gemacht haben", sagte Bjaljazki am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Litauen. Es sei "sehr wichtig", in Belarus zu sein, aber es gebe "viele Dinge", die man im Exil tun könne.

Textgröße ändern: