
Vorgezogene Parlamentswahl auf der Arktisinsel Grönland

Rund 40.000 Bürger haben am Dienstag bei der Parlamentswahl in Grönland über die politische Zukunft der Arktisinsel entschieden. Im Wahlkampf ging es vor allem um ein Projekt zum Abbau seltener Erden und von Uran, das von den bislang regierenden Sozialdemokraten unterstützt, von den Einwohnern laut Umfragen aber offenbar abgelehnt wird. Mehr als 90 Prozent der Einwohner Grönlands sind Angehörige der Volksgruppe der Inuit.
Das Minenprojekt liegt in Kuannersuit an der Südspitze Grönlands. Die sozialdemokratische Siumut-Partei betrachtet die Mine als Möglichkeit, Grönland aus der Abhängigkeit von dänischen Subventionen zu befreien. Für die links und ökologisch ausgerichtete Inuit-Partei Inuit Ataqatigiit (IA) stellt das Minenprojekt eine Bedrohung für die Umwelt dar, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon durch die Klimaerwärmung stark verändert wurde.
Im Parlament von Grönland, dem Inatsisartut, gibt es 31 Sitze. Um die Mandate bewarben sich 189 Kandidaten. Die Ergebnisse des Wahlgangs wurden in der Nacht zum Mittwoch erwartet.
International war Grönland 2019 in die Schlagzeilen geraten, als der damalige US-Präsident Donald Trump davon sprach, die Insel kaufen zu wollen. Sowohl die dänische Regierung als auch die Autonomieverwaltung in Nuuk machten deutlich, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe.
(W.Novokshonov--DTZ)