
UN-Sondergesandte will bei Asienreise diplomatische Bemühungen für Myanmar erhöhen

Die UN-Sondergesandte für Myanmar hat angesichts der Lage in dem Land einen Besuch in Asien angekündigt. Bei Reisen unter anderem nach Thailand und China will Christine Schraner Burgener die diplomatischen Bemühungen zur Bewältigung der Krise in Myanmar erhöhen. Die UN-Gesandte wolle sich auch mit der Militärführung treffen, habe aber keine Erlaubnis für einen Besuch Myanmars erhalten, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Die Zahl der bei Protesten gegen die Militärjunta in Myanmar getöteten Demonstranten war am Freitag auf mehr als 600 gestiegen.
"Sie ist natürlich bereit, den Dialog mit dem Militär aufzunehmen, um zu einer Rückkehr Myanmars zu demokratischen Spielregeln, Frieden und Stabilität beizutragen," fügte Dujarric hinzu. Eine internationale Antwort auf die Krise in Myanmar erfordere jedoch auch "eine vereinte regionale Anstrengung unter Einbeziehung der Nachbarländer".
Ende April soll ein gemeinsamer Gipfel der Asean-Staaten stattfinden, zu denen unter anderem Myanmars Nachbarland Thailand als auch Indonesien gehören. Die Gruppe hatte zuletzt ungewöhnlich scharfe Kritik an der Junta geübt. Beobachtern zufolge ist das Bündnis angesichts der Krise jedoch tief gespalten.
Der Vorstoß von Schraner Burgener erfolgte inmitten wachsender internationaler Besorgnis über die Ereignisse in Myanmar. Mindestens 614 Zivilisten wurden bei Protesten gegen die Militärjunta getötet. Die örtlichen Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) meldete zudem fast 3000 Festnahmen.
Das südostasiatische Land befindet sich seit dem 1. Februar in Aufruhr, als die Armee die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festnahm und die Macht an sich riss. Trotz des zuletzt massiven Einsatzes von Gewalt gegen Demonstranten gehen weiterhin zahlreiche Menschen in Myanmar auf die Straße.
(S.A.Dudajev--DTZ)