Deutsche Tageszeitung - Schulkinder in Deutschland verbringen zu Hause deutlich weniger Zeit mit Lernen

Schulkinder in Deutschland verbringen zu Hause deutlich weniger Zeit mit Lernen


Schulkinder in Deutschland verbringen zu Hause deutlich weniger Zeit mit Lernen
Schulkinder in Deutschland verbringen zu Hause deutlich weniger Zeit mit Lernen / Foto: ©

Schulkinder in Deutschland haben im jüngsten Lockdown laut einer Umfrage unter Eltern erneut deutlich weniger Zeit mit Lernen verbracht als üblich. Sie verbrachten täglich im Schnitt 4,3 Stunden mit schulischen Aktivitäten, wie das ifo-Institut am Dienstag in München unter Berufung auf eine Befragung von 2100 Eltern mitteilte. Das waren drei Stunden weniger als im normalen Schulalltag, aber 45 Minuten mehr als bei den ersten Schulschließungen Anfang 2020.

Textgröße ändern:

Den Bildungsexperten des Wirtschaftsforschungsinstituts zufolge beschäftigten sich 23 Prozent oder knapp ein Viertel der Schüler nach Aussage ihrer Eltern täglich nicht mehr als zwei Stunden mit schulischen Inhalten. Dieser Umstand sei "besonders bedenklich", erklärte der Leiter des ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann. "Die Coronakrise ist eine extreme Belastung für die Lernentwicklung und die soziale Situation vieler Kinder."

Laut Umfrage hatten 26 Prozent oder ebenfalls ein Viertel aller Schüler zum Anfang des laufenden Jahres täglich gemeinsamen Unterricht im Klassenverband, etwa per Videokonferenz. Bei 39 Prozent oder mehr als einem Drittel war dies allerdings nur maximal einmal pro Woche der Fall. 56 Prozent oder etwa die Hälfte der Eltern glaubte demnach, dass ihre Kinder zu Hause weniger lernten als im regulären Schulalltag. 22 Prozent oder ein Fünftel waren laut ifo allerdings auch vom Gegenteil überzeugt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Textgröße ändern: