Deutsche Tageszeitung - EU-Kommission bereitet Klage gegen Astrazeneca vor

EU-Kommission bereitet Klage gegen Astrazeneca vor


EU-Kommission bereitet Klage gegen Astrazeneca vor
EU-Kommission bereitet Klage gegen Astrazeneca vor / Foto: ©

Wegen der Verzögerungen bei Impfstofflieferungen bereitet die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen den britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca vor. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen und von Diplomaten am Donnerstag erfuhr, informierte die Kommission die Botschafter der Mitgliedstaaten über entsprechende Pläne. Eine große Zahl von EU-Ländern unterstützt demnach eine Klage.

Textgröße ändern:

Astrazeneca hatte unter Verweis auf Produktionsprobleme im ersten Quartal nur 30 Millionen statt der vereinbarten 120 Millionen Impfdosen an die EU geliefert. Brüssel erwartet auch im zweiten Quartal deutliche Engpässe und statt zugesagter 180 Millionen nur 70 Millionen Dosen von Astrazeneca. Für Verärgerung in der EU hatte gesorgt, dass die Lieferungen an Großbritannien offenbar nicht eingeschränkt wurden.

Die Kommission wollte sich auf AFP-Anfrage nicht konkret zu einer möglichen Klage äußern. Ein Sprecher verwies darauf, dass die Behörde am 19. März einen Streitschlichtungsmechanismus aktiviert habe. Priorität habe "die Lieferung einer ausreichenden Zahl von Dosen, entsprechend der durch die Firma früher eingegangenen Verpflichtungen", sagte er. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten prüfe die Kommission "alle Optionen", um dieses Ziel zu erreichen.

Nach Angaben von Diplomaten möchte die EU-Kommission, dass die Mitgliedstaaten der Klage beitreten. Es gebe nun eine Frist bis Ende der Woche für die Regierungen, um zu erklären, ob sie dies tun, sagte ein EU-Diplomat. Einige Länder haben demnach gefordert, vorher Einsicht in den Klageschriftsatz nehmen zu können. Nach der Liefervereinbarung mit Astrazeneca müsste eine Klage vor belgischen Gerichten eingereicht werden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

USA und Ukraine setzen Gespräche in Berlin am Montag fort - Witkoff sieht "große Fortschritte"

Nach der ersten Gesprächsrunde zwischen Delegationen der USA und der Ukraine in Berlin hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein positives Zwischenfazit gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem gut fünfstündigen Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Die Verhandlungen würden am Montagmorgen fortgesetzt. Am Abend sollen dann zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs zu den Gesprächen hinzustoßen.

Ultrarechter Kandidat Kast gewinnt Präsidentenwahl in Chile

Der rechtsextreme Kandidat José Antonio Kast hat die Präsidentschaftswahl in Chile gewonnen. Der 59-Jährige lag am Sonntagabend nach Auszählung von 76 Prozent der Stimmen mit 58,3 Prozent uneinholbar in Führung, wie die Wahlkommission mitteilte. Die Sozialdemokratin Jeannette Jara kam demnach nur auf 41,7 Prozent.

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Textgröße ändern: