Deutsche Tageszeitung - Syrisches Gericht verweigert meisten Antragstellern Kandidatur gegen Assad

Syrisches Gericht verweigert meisten Antragstellern Kandidatur gegen Assad


Syrisches Gericht verweigert meisten  Antragstellern Kandidatur gegen Assad
Syrisches Gericht verweigert meisten Antragstellern Kandidatur gegen Assad / Foto: ©

Für die Präsidentschaftswahl in Syrien in rund drei Wochen sind aus einem Feld von mehr als vier Dutzend Antragstellern nur zwei Gegenkandidaten gegen Amtsinhaber Baschar al-Assad zugelassen worden. Anderen 48 Antragstellern verweigerte das Verfassungsgericht in einem am Montag veröffentlichten Beschluss die Zulassung zur Kandidatur. Die Richter am Verfassungsgericht sind von Assad ernannt. Sein Sieg bei der Wahl am 26. Mai gilt als sicher.

Textgröße ändern:

Das Verfassungsgericht genehmigte nur drei Kandidaturen für das Präsidentenamt, darunter die von Assad selbst. Gegen ihn antreten dürfen lediglich der frühere Minister Abdallah Sallum Abdallah sowie Mahmud Marei, ein Mitglied der "tolerierten Opposition". Exilierte Assad-Gegner betrachten diese offiziell zugelassene "Opposition" als Teil von Assads Machtapparat.

Alle anderen 48 Anträge auf Kandidatur für das höchste Staatsamt verwarf das Gericht mit der Begründung, dass sie nicht "die verfassungsmäßigen und gesetzlichen Erfordernisse" erfüllten. Die abgelehnten Antragsteller haben eine Frist bis Ende dieser Woche, um Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.

Viele Oppositionspolitiker im Exil sind ohnehin von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen - ein Gesetz schreibt vor, dass die Kandidaten innerhalb des vergangenen Jahrzehnts ununterbrochen in Syrien gelebt haben müssen.

Assad ist seit 21 Jahren an der Macht. Bei der Wahl tritt er für eine vierte Amtszeit an. Es handelt sich um die zweite Präsidentschaftswahl in Syrien seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011. In dem Konflikt sind mehr als als 388.000 Menschen getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Trump: Europäer können bei Iran-Israel-Krieg nicht helfen

US-Präsident Donald Trump hat sich ablehnend über die europäischen Vermittlungsversuche im Krieg zwischen dem Iran und Israel gezeigt. "Der Iran will nicht mit Europa reden. Sie wollen mit uns reden", sagte Trump am Freitag in Morristown im Bundesstaat New Jersey zu Journalisten. "Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen."

Treffen mit Erdogan: Armeniens Regierungschef zu "historischem" Besuch in Istanbul

"Historischer" Besuch in Istanbul: Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hat bei einer Reise zum historischen Erzfeind Türkei Staatschef Recep Tayyip Erdogan getroffen. Paschinjan sprach am Freitag im Anschluss an die Begegnung von einem "tiefgehenden Austausch". Themen seien unter anderem der "armenisch-türkische Normalisierungsprozess" gewesen, erklärte der Regierungschef im Kurzbotschaftendienst X.

Putin schließt Einnahme der Stadt Sumy durch Russland nicht aus

Russlands Präsident Wladimir Putin schließt eigenen Angaben zufolge nicht aus, dass die russische Armee versuchen wird, die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine einzunehmen. "Wir haben nicht vor, Sumy einzunehmen, aber grundsätzlich schließe ich es nicht aus", sagte Putin am Freitag bei dem wichtigsten Wirtschaftsforum Russlands in St. Petersburg. Er sagte, ukrainische Truppen "stellen eine ständige Bedrohung für uns dar und beschießen ständig die Grenzgebiete".

Iran-Israel-Krieg: Wadephul sieht "gutes Ergebnis" bei Treffen in Genf

Vor dem Hintergrund eines möglichen militärischen Eingreifens der USA in den Iran-Israel-Krieg haben sich die Europäer um eine Verhandlungslösung bemüht. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zog am Freitag in Genf ein positives Fazit von einem Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich und Großbritannien und dem iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi. Er sei "froh", dass es "sehr ernsthafte Gespräche" gegeben habe.

Textgröße ändern: