Deutsche Tageszeitung - Statistiker: Nächtliche Ausgangssperre führt zu deutlich weniger Mobilität

Statistiker: Nächtliche Ausgangssperre führt zu deutlich weniger Mobilität


Statistiker: Nächtliche Ausgangssperre führt zu deutlich weniger Mobilität
Statistiker: Nächtliche Ausgangssperre führt zu deutlich weniger Mobilität / Foto: ©

Die nächtliche Ausgangssperre führt zu deutlich weniger Mobilität. Zwischen dem 24. April und dem 1. Mai ging die nächtliche Mobilität in Kreisen mit Ausgangssperre gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um zwölf Prozentpunkte stärker zurück als in Kreisen ohne Ausgangssperre, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. An den Wochenenden war dieser Effekt besonders deutlich.

Textgröße ändern:

So fiel am 1. Mai der nächtliche Mobilitätsrückgang in den Kreisen mit Ausgangssperre rund 20 Prozentpunkte stärker aus als in Kreisen ohne Notbremse. Tagsüber gab es hingegen bei den Bewegungen der Menschen keine nennenswerten Unterschiede.

Die mit der Bundesnotbremse eingeführte Ausgangssperre gilt zwischen 22.00 und 05.00 Uhr in Städten und Kreisen, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz mehrere Tage lang über dem Wert von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Bürger dürfen dann nur noch unter bestimmten Bedingungen nach draußen.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte am Mittwochabend Eilanträge gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung abgelehnt, ohne die Maßnahme inhaltlich zu bewerten. Inwieweit die Ausgangsbeschränkung mit dem Grundgesetz vereinbar sind, wird noch im Hauptverfahren geprüft.

Seit dem ersten Inkrafttreten nächtlicher Ausgangssperren am 24. April bis zum 1. Mai war die Maßnahme laut Statistikamt in 324 Kreisen durchgängig gültig. In 46 Kreisen gab es bisher keine Ausgangssperren im Rahmen der Bundesnotbremse.

In den 14 Tagen vor Inkrafttreten der Bundesnotbremse unterschied sich die nächtliche Mobilität in beiden Gruppen demnach nur um drei Prozentpunkte. Ab dem 24. April war der Unterschied dann viermal so groß.

Insgesamt ging im April die Mobilität etwas stärker zurück als im März. Im April sank die Mobilität im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um neun Prozent. Im März, der auch Ostern umfasste, ging die Mobilität nur um fünf Prozent zurück.

Insgesamt waren im April nachts durchschnittlich 30 Prozent weniger Menschen unterwegs als im April 2019. Auch tagsüber sank die Mobilität um sieben Prozent im Vergleich zum Vorkrisenmonat.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Gespräche in Berlin über "möglichen Waffenstillstand in Ukraine"

Das diplomatische Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges verlagert sich ab Sonntag nach Berlin: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will sich dort nach Angaben des Weißen Hauses mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern treffen. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen führen zunächst die außenpolitischen Berater "unter anderem der USA und der Ukraine" Gespräche "zu einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine".

Zweite Runde der Präsidentschaftswahl in Chile

In Chile findet am Sonntag (ab 8.00 Uhr Ortszeit, 12.00 Uhr MEZ) die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren der Kampf gegen kriminelle Banden und die Einwanderung.

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Textgröße ändern: