Deutsche Tageszeitung - Türkei und Griechenland um Entspannung bemüht

Türkei und Griechenland um Entspannung bemüht


Türkei und Griechenland um Entspannung bemüht
Türkei und Griechenland um Entspannung bemüht / Foto: ©

Nach einer erneuten Verstimmung zwischen Athen und Ankara, die durch eine Kontroverse um die muslimische Minderheit in Griechenland ausgelöst worden war, haben sich beide Regierungen um Entspannung bemüht. Der griechische Außenminister Nikos Dendias und sein türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu vereinbarten am Montag, dass Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Mitte Juni zu bilateralen Gesprächen zusammentreffen sollen.

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Dieses Treffen soll am Rande des Nato-Gipfels am 14. Juni in Brüssel stattfinden, wie Dendias bei einem gemeinsamen Medienauftritt mit seinem türkischen Kollegen ankündigte. Bei seiner Unterredung mit Cavusoglu sei es darum gegangen, die Beziehungen "allmählich zu normalisieren", teilte der griechische Chefdiplomat mit.

So sei eine "begrenzte Liste" ökonomischer Partnerschaften verabredet worden, sagte Dendias, ohne allerdings konkretere Angaben dazu zu machen. Cavusoglu betonte seinerseits, seine Regierung wolle die Gespräche mit Athen "ohne Vorbedingungen und Konditionen" fortführen.

Cavusoglu hatte am Sonntag während seines Besuchs in Griechenland mit einer Internetbotschaft für Verärgerung in Athen gesorgt. Auf Twitter unterstrich der türkische Außenminister die Unterstützung Ankaras für die "türkische" Minderheit in West-Thrakien in ihrem "Kampf für ihre Rechte".

Athen verwahrte sich gegen diese Äußerung: Die muslimische Minderheit in der Region West-Thrakien umfasse rund 120.000 "griechische Bürger", erklärte das Außenministerium. "Die ständigen Versuche der Türkei, diese Realität zu verzerren, sowie die Unterstellungen, die Rechte dieser Bürger würden nicht geschützt, sind ebenso wie der Vorwurf der Diskriminierung unbegründet und werden von uns vollständig zurückgewiesen."

Den Muslimen in West-Thrakien war im Friedensvertrag von Lausanne nach dem griechisch-türkischen Krieg 1923 der Status einer Minderheit zugesichert worden. Die türkische Regierung wirft Athen immer wieder vor, die Rechte der Minderheit nicht ausreichend zu schützen.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland sind seit vergangenem Jahr stark gespannt. Zu den Streitthemen gehören Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer, welche die Türkei ausbeuten will, sowie die Flüchtlingspolitik.

(P.Tomczyk--DTZ)

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