Deutsche Tageszeitung - Demonstranten fordern von G7 mehr Maßnahmen für Klima- und Artenschutz

Demonstranten fordern von G7 mehr Maßnahmen für Klima- und Artenschutz


Demonstranten fordern von G7 mehr Maßnahmen für Klima- und Artenschutz
Demonstranten fordern von G7 mehr Maßnahmen für Klima- und Artenschutz / Foto: ©

Lautstark und bunt haben aus Anlass des G7-Gipfels in Cornwall hunderte Umweltaktivisten für mehr Klima- und Artenschutzmaßnahmen der führenden Industrienationen demonstriert. In Falmouth nahmen am Samstag etwa 2000 Aktivisten von Extinction Rebellion an einem Protestmarsch teil. In der Hafenstadt, die rund eine Stunde Fahrzeit vom G7-Gipfelort Carbis Bay entfernt ist, befindet sich das Pressezentrum für die Berichterstattung über das hochkarätige Treffen.

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Die Demonstranten trugen Transparente mit Aufschriften wie "Taten, keine Worte" als Appell an US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre G7-Kollegen. "Ich habe einen Enkel, der ein Jahr alt ist, und ich wünsche mir noch etwas Leben für ihn, wenn er aufwächst", sagte der 62 Jahre alte Demonstrant David Oliver. Daher setze er sich für Maßnahmen gegen den Klimawandel und Umweltverschmutzung ein.

Die G7-Staats- und Regierungschefs schienen allerdings nicht gewillt zu sein, "radikale" Schritte gegen die Klimakatastrophe zu ergreifen, kritisierte der Rentner, der aus dem Nordwesten Englands zu der Demonstration gereist war. Die 42-jährige Sas Joyce, die in Falmouth lebt, kam mit ihrem neun Jahre alten Sohn und ihrer sechsjährigen Tochter zu der Protestkundgebung.

Den Vorwurf, die G7-Staaten täten zu wenig für Klima und Umwelt, brachte am Samstag auch eine Protestaktion der Entwicklungsorganisation Oxfam zum Ausdruck. Demonstranten mit riesigen Pappmaché-Köpfen der G7-Staats- und Regierungschefs lagen dabei untätig am Strand von Falmouth in Liegestühlen.

Der Klima- und Artenschutz gehört zu den zentralen Themen des bis Sonntag dauernden G7-Gipfels. Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan, Kanada und der USA wollen unter anderem ein Vorhaben diskutieren, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der Erde unter Schutz zu stellen.

Die G7-Beschlüsse sind von Bedeutung für den UN-Biodiversitätsgipfel im Oktober im chinesischen Kunming und die UN-Klimakonferenz im November im schottischen Glasgow.

(M.Dylatov--DTZ)

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