Deutsche Tageszeitung - US-Paar wegen Zückens von Waffen gegen Anti-Rassismus-Demonstranten verurteilt

US-Paar wegen Zückens von Waffen gegen Anti-Rassismus-Demonstranten verurteilt


US-Paar wegen Zückens von Waffen gegen Anti-Rassismus-Demonstranten verurteilt
US-Paar wegen Zückens von Waffen gegen Anti-Rassismus-Demonstranten verurteilt / Foto: ©

Ein weißes US-Ehepaar, das im vergangenen Jahr seine Schusswaffen gegenüber Anti-Rassismus-Demonstranten gezückt hatte und dadurch landesweit bekannt geworden war, ist zu Geldstrafen verurteilt worden. Der Rechtsanwalt Mark McCloskey muss wegen des Vorfalls 750 Dollar (630 Euro) zahlen, seine ebenfalls als Anwältin tätige Ehefrau Patricia McCloskey 2000 Dollar, wie ein Gerichtssprecher in St. Louis im Bundesstaat Missouri am Donnerstag mitteilte.

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Beide kamen relativ glimpflich davon, weil sie sich schuldig bekannten. Marc McCloskey wurde wegen eines physischen Angriffes minderen Grades verurteilt, seine Frau wegen Drangsalierung minderen Grades. Durch seine Schuldplädoyers kam das wohlhabende Ehepaar um einen Prozess und möglicherweise deutlich härtere Strafen herum.

Mark McCloskey war im Juni vergangenen Jahres in St. Louis über den Rasen seines feudalen Anwesens auf die friedlichen Teilnehmer einer Demonstration gegen Polizeigewalt und Rassismus zugelaufen und hatte diese mit seinem Sturmgewehr bedroht. Seine Frau schwenkte vor den Demonstranten eine Handfeuerwaffe. Es gab keine Hinweise darauf, dass die Protestierenden das Ehepaar in irgendeiner Weise bedroht hätten.

Von erzkonservativen Politikern wurden die McCloskeys jedoch als Helden dargestellt. Beide nahmen als Redner am Parteitag der Republikaner im August 2020 teil, bei dem der damalige Präsident Donald Trump offiziell für eine zweite Amtszeit nominiert wurde. Trump unterlag dann bei der Wahl im November dem heutigen Präsidenten Joe Biden von den Demokraten.

Mark McCloskey kündigte kürzlich an, dass er im nächsten Jahr für den US-Senat kandidieren will. In dem Video zur Verkündung dieser Bewerbung behauptete er ohne irgendwelche Belege, von den Demonstranten der Bewegung Black Lives Matter (Das Leben von Schwarzen zählt) sei eine lebensgefährliche Bedrohung für ihn und seine Familie ausgegangen. "Als der wütende Mob kam, um mein Haus zu zerstören und meine Familie zu töten, habe ich mich gegen sie erhoben", sagte er.

(V.Sørensen--DTZ)

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