
Vorgezogene Parlamentswahlen nach jüngstem Bergkarabach-Konflikt in Armenien

In Armenien wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Regierungschef Nikol Paschinjan hatte nach heftigen Protesten infolge der militärischen Niederlage Armeniens gegen Aserbaidschan im Konflikt um die Region Bergkarabach vergangenen Herbst Neuwahlen ausgerufen. Umfragen prognostizieren ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Partei des Amtsinhabers mit der des Oppositionskandidaten und Ex-Präsidenten Robert Kotscharjan um die insgesamt 101 Sitze im Parlament.
Bei den letzten Wahlkampfveranstaltungen am Donnerstag und Freitag waren jeweils rund 20.000 Unterstützer Paschinjans und Kotscharjans in der Hauptstadt Eriwan auf die Straße gegangen. Paschinjan war 2018 in einer friedlichen Revolution und mit dem Versprechen, korrupte Eliten in der kleinen ehemaligen Sowjetrepublik im Kaukasus zu stürzen, ins Amt gekommen. Kotscharjan war von 1998 bis 2008 Präsident. Er gilt als Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin.
(U.Beriyev--DTZ)