Deutsche Tageszeitung - Venezolanischer Oppositionsführer nach drei Tagen Haft wieder unter Hausarrest

Venezolanischer Oppositionsführer nach drei Tagen Haft wieder unter Hausarrest


Venezolanischer Oppositionsführer nach drei Tagen Haft wieder unter Hausarrest
Venezolanischer Oppositionsführer nach drei Tagen Haft wieder unter Hausarrest / Foto: ©

Drei Tage nach seiner Inhaftierung ist der venezolanische Oppositionsführer Antonio Ledezma am Freitag aus dem Gefängnis entlassen und wieder unter Hausarrest gestellt worden. Seine Frau Mitzy Capriles teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, der Geheimdienst habe ihren Mann am Morgen unerwartet nach Hause gebracht.

Textgröße ändern:

Der Bürgermeister der Hauptstadt Caracas war in der Nacht zu Dienstag ebenso wie der Vorsitzende der rechten Oppositionspartei Voluntad Popular (deutsch: Volkswille) festgenommen worden. Der Oberste Gerichtshof erklärte zur Begründung, bei den beiden Regierungsgegnern bestehe Fluchtgefahr. Beide Politiker hatten zum Boykott der am Sonntag abgehaltenen Wahl der verfassunggebenden Versammlung und zu Protesten gegen sie aufgerufen.

Derweil rief der Vatikan die Führung in Caracas auf, die verfassunggebende Versammlung vorerst auszusetzen. Die nach mehrfacher Verschiebung zuletzt für Freitag geplante konstituierende Sitzung der Versammlung solle "vermieden oder suspendiert" werden, teilte der Vatikan am Freitag mit. Zugleich äußerte sich der Heilige Stuhl "tief besorgt über die Radikalisierung und Verschlimmerung der Krise" in dem südamerikanischen Land. Die Sicherheitskräfte müssten von "exzessivem Gewaltgebrauch" absehen.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Bundestag verabschiedet "Investitionsbooster" der Koalition

Der Bundestag soll am Donnerstag das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage verabschieden (ab 09.00 Uhr). Der Gesetzentwurf sieht eine deutliche steuerliche Entlastung von Unternehmen in Deutschland vor und setzt neue Anreize für Investitionen. Der Bundesrat muss dem Paket noch in seiner Sitzung am 11. Juli zustimmen - dies gilt als Formsache, nachdem der Bund den Ländern und Kommunen eine Entschädigung für die erwarteten Steuerausfälle zugesagt hat.

Merz' erster EU-Gipfel ist von internationalen Krisen geprägt

Nach dem Nato-Gipfel in Den Haag steht am Donnerstag der EU-Gipfel in Brüssel an, ebenfalls der erste für Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich per Videokonferenz zuschalten, eine EU-Mitgliedschaft seines Landes liegt aber in weiter Ferne. Die Staats- und Regierungschefs beraten über ein 18. Sanktionspaket gegen Russland, mit dem sie den Druck auf Präsident Wladimir Putin erhöhen will.

UNO hält Sondersitzung zu 80 Jahren UN-Charta

Die Vereinten Nationen halten am Donnerstag eine Sondersitzung ihrer Vollversammlung zum 80. Jahrestag der Unterzeichnung der UN-Charta ab (ab 16.00 Uhr MESZ). Die Gründungsurkunde wurde am 26. Juni 1945 in San Francisco von 50 Ländern unterschrieben. Sie trat vier Monate später in Kraft. Heute gehören 193 Staaten der UNO an.

"Kommunistischer Irrer": Trump beschimpft New Yorker Bürgermeister-Kandidaten

Ein 33-Jähriger hat gute Chancen, im Herbst neuer Bürgermeister von New York zu werden: Der Linkspolitiker Zohran Mamdani setzte sich bei der Vorwahl der Demokratischen Partei überraschend deutlich durch. Manche sehen den jungen Muslim bereits als Hoffnungsträger gegen US-Präsident Donald Trump. Dieser beschimpfte Mamdani am Mittwoch als "kommunistischen Irren".

Textgröße ändern: