
Pride Parade in Tiflis nach gewaltsamen Auseinandersetzungen abgesagt

Die für Montag geplante Pride Parade in Tiflis ist nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern der Demonstration und der georgischen Polizei abgesagt worden. "Der Marsch wird heute nicht stattfinden", erklärten die Organisatoren auf Facebook. "Wir können keine Menschenleben riskieren", hieß es zur Begründung. Die Straßen seien "voller gewaltbereiter Angreifer".
Mehrere hundert Gegner der Demonstration für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft hatten sich bereits am Vormittag in der Nähe des Parlaments der Hauptstadt der Kaukasusrepublik versammelt. Wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen war, lieferten sich einige von ihnen gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei und griffen auch Journalisten an. Die Organisatoren erklärten zudem, dass ihre Büros von "Homophoben" angegriffen worden seien.
Georgien gilt als sehr konservatives Land, die orthodoxe Kirche ist äußerst mächtig in der Kaukasusrepublik. Gegen die Pride Parade hatte sich zudem auch Regierungschef Irakli Garibaschwili ausgesprochen. Er verwies auf die Gefahr von Auseinandersetzungen, weil derartige Demonstrationen "für einen Großteil der georgischen Gesellschaft inakzeptabel" seien.
(P.Tomczyk--DTZ)