Deutsche Tageszeitung - Berichte: Darm-OP beim Papst anders als geplant als offener Eingriff vorgenommen

Berichte: Darm-OP beim Papst anders als geplant als offener Eingriff vorgenommen


Berichte: Darm-OP beim Papst anders als geplant als offener Eingriff vorgenommen
Berichte: Darm-OP beim Papst anders als geplant als offener Eingriff vorgenommen / Foto: ©

Die Darm-Operation bei Papst Franziskus ist Berichten zufolge komplizierter verlaufen als gedacht. Der Eingriff sei ursprünglich mittels der sogenannten Schlüssellochchirurgie geplant gewesen, berichteten mehrere italienische Medien am Dienstag. Bei solchen minimalinvasiven Verfahren werden eine Kamera und die benötigten Instrumente über kleine Einschnitte im Bauchraum zu der zur operierenden Stelle geführt.

Textgröße ändern:

Wegen einer Narbe von einer früheren Operation im Bauch mussten die Ärzte den Berichten zufolge schließlich eine Laparotomie beim Papst vornehmen, also einen chirurgischen Eingriff, bei dem die Bauchhöhle geöffnet wird. Gesundheitsexperten zufolge ist es nicht unüblich, während eines Eingriffs die Operationsmethode zu wechseln.

Bei der dreistündigen OP im Gemelli-Universitätskrankenhaus in Rom war Franziskus am Sonntag ein Stück des Dickdarms entfernt worden. Dies war nötig geworden, weil der Papst an einer Stenose infolge einer Divertikulitis litt. Dabei handelt es sich um eine Verengung des Darms infolge einer mitunter schmerzhaften Entzündung der sogenannten Divertikeln, Ausstülpungen der Darmwand.

Nach Angaben des Vatikans verlief der Eingriff erfolgreich. Auch die Genesung schreitet offenbar voran. Der Papst habe gut geschlafen, gefrühstückt und einige Zeitungen gelesen, teilte sein Sprecher Matteo Bruni am Dienstag mit. Der 84-Jährige sei auch aufgestanden, um einige Schritte zu gehen. Die Ergebnisse der Routineuntersuchungen seien "gut", erklärte Bruni.

Der Pontifex wird voraussichtlich eine Woche in der Gemelli-Klinik bleiben. Er ist dort im selben Krankenzimmer untergebracht wie einst Papst Johannes II., der sich mehrere Male in dem Universitätskrankenhaus operieren ließ.

Sollte Franziskus sich wie erwartet weiter im Krankenhaus erholen, könnte er dem Vorbild von Papst Johannes II. folgen und das Angelus-Gebet am Sonntag vom Fenster seines Zimmers im zehnten Stock der Klinik aus sprechen.

Franziskus hatte bereits in der Vergangenheit wegen gesundheitlicher Probleme einige öffentliche Auftritte absagen müssen. Dem in Argentinien geborenen Papst war im Alter von 21 Jahren nach einer Rippenfellentzündung ein Teil seiner Lunge entfernt worden. Außerdem leidet er seit einiger Zeit an Ischias-Beschwerden und hat Hüftprobleme.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Vance und von der Leyen sprechen in Rom über Zölle

US-Vizepräsident JD Vance hat bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Rom Europa als "wichtigen Verbündeten" bezeichnet und gleichzeitig Meinungsverschiedenheiten etwa beim Thema Zölle eingeräumt. Er hoffe, dass das Gespräch "der Beginn langfristiger Handelsverhandlungen sein" werde, sagte Vance am Sonntag zu Beginn des Treffens im Büro der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni, die ebenfalls anwesend war.

Portugiesen wählen zum dritten Mal in drei Jahren neues Parlament

Drei Parlamentswahlen in drei Jahren: Die Menschen in Portugal waren am Sonntag erneut aufgerufen, eine neue Volksvertretung zu wählen. Die Neuwahl wurde notwendig, nachdem Regierungschef Luís Montenegro im März eine Vertrauensabstimmung verloren hatte. Montenegro ging erneut als Spitzenkandidat der in Umfragen mit 34 Prozent führenden Demokratischen Allianz (AD) ins Rennen. Die Sozialistische Partei (PS) kam in Umfragen auf 26 Prozent, die rechtsextreme Partei Chega ("Genug") auf 19 Prozent.

Papst Leo XIV. kritisiert bei Amtseinführung Umgang mit Ärmsten - Privataudienz für Selenskyj

Der neue Papst Leo XIV. hat bei der Messe zu seiner offiziellen Amtseinführung eine Ausbeutung der Erdressourcen und den Umgang mit den Ärmsten kritisiert. Es gebe "noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt", sagte er am Sonntag auf dem Petersplatz. Später empfing der Papst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einer Privataudienz.

Ukraine-Krieg: Trump will am Montag mit Putin telefonieren

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben am Montag mit Kreml-Chef Wladimir Putin in einem Telefonat über den Ukraine-Krieg sprechen. Es solle darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" gefunden werden könne, erklärte Trump. Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wollen die Europäer noch vor dem Telefonat mit Trump reden. Russland griff die Ukraine derweil in der Nacht zum Sonntag nach ukrainischen Angaben mit einer "Rekord"-Zahl von Drohnen an.

Textgröße ändern: