Deutsche Tageszeitung - Spaniens Regierung wird jünger und weiblicher

Spaniens Regierung wird jünger und weiblicher


Spaniens Regierung wird jünger und weiblicher
Spaniens Regierung wird jünger und weiblicher / Foto: ©

Die spanische Regierung wird jünger und weiblicher. "Heute beginnt die Regierung der Wiederbelebung, um die schlimmste Katastrophe der Menschheit in Jahrzehnten zu überwinden", sagte Regierungschef Pedro Sánchez am Samstag mit Blick auf die Corona-Pandemie. Unter anderem solle Außenministerin Arancha González Laya vom derzeitigen spanischen Botschafter in Paris, José Manuel Albares, abgelöst werden.

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Es ist die erste derartige Umstrukturierung seit dem Beginn von Sánchez zweiter Amtszeit Anfang 2020. Alle Wechsel betreffen die von der sozialdemokratisch ausgerichteten PSOE gehaltenen Ministerposten. Die fünf Minister des Koalitionspartners Podemos sollen ihre Posten behalten.

Insgesamt werden acht Regierungsämter neu besetzt. Neben der Außenministerin soll auch die Vize-Regierungschefin Carmen Calvo ihr Amt abgeben. Betroffen sind auch die Ministerien für Justiz, Bildung, Verkehr, Wissenschaft und Kultur.

"Nachdem der härteste Teil der Pandemie überwunden ist, wird die neue Regierung als Hauptaufgabe die Absicherung der wirtschaftlichen Erholung und die Schaffung von Arbeitsplätzen" haben, sagte Sánchez weiter. Die Umbildung sei eine "Generationserneuerung". Das Durchschnittsalter der Regierung falle durch die personellen Veränderungen von 55 auf 50 Jahre. Der Frauenanteil steige von 54 auf 63 Prozent.

Sánchez regiert seit Mitte 2018. Seit seinem zweiten Amtsantritt führt er jedoch nur noch eine Minderheitsregierung an, in der seine sozialdemokratisch ausgerichtete PSOE mit der weiter links stehenden Partei Podemos koaliert. Bisher war das Kabinett nur geringfügig verändert worden, etwa durch das Ausscheiden des ehemaligen Podemos-Chefs Pablo Iglesias.

Sánchez Regierung musste in den vergangenen Monaten einige Rückschläge hinnehmen. Bei den Regionalwahlen in Madrid erlitten Podemos und die Sozialisten eine herbe Niederlage gegen die Konservativen. Die kürzliche Freilassung von neuen katalanischen Separatisten hat ebenfalls viele Unterstützer verprellt.

(P.Tomczyk--DTZ)

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