Deutsche Tageszeitung - US-Soldaten feuern wegen Menschenmenge auf Kabuler Flughafen Schüsse in die Luft

US-Soldaten feuern wegen Menschenmenge auf Kabuler Flughafen Schüsse in die Luft


US-Soldaten feuern wegen Menschenmenge auf Kabuler Flughafen Schüsse in die Luft
US-Soldaten feuern wegen Menschenmenge auf Kabuler Flughafen Schüsse in die Luft / Foto: ©

US-Soldaten haben am Flughafen von Kabul Schüsse in die Luft abgegeben, um eine riesige Menschenmenge auf dem Rollfeld unter Kontrolle zu bringen. "Ich habe sehr viel Angst. Sie feuern viele Schüsse in die Luft", sagte ein Zeuge der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Nach der Einnahme von Kabul durch die radikalislamischen Taliban haben sich tausende Afghanen in der Hoffnung auf eine Möglichkeit zur Flucht am Flughafen versammelt.

Textgröße ändern:

Die Flughafenverwaltung stellte den kommerziellen Flugverkehr am Montag ein. "Es wird keine kommerziellen Flüge vom Hamid-Karsai-Flughafen geben, um Plünderungen und Verwüstungen zu verhindern. Bitte begeben Sie sich nicht zum Flughafen", hieß es in einer an Journalisten versendeten Mitteilung.

Die USA, Deutschland und weitere westliche Staaten haben Staatsbürger und Botschaftspersonal an den Flughafen gebracht, um sie von dort auszufliegen. 67 Länder, darunter auch Deutschland, forderten die Taliban in einer Erklärung auf, alle ausreisewilligen Afghanen und Ausländer ausreisen zu lassen.

Am Montagmorgen teilte das Verteidigungsministerium mit, dass ein erstes A400M-Transportflugzeug der Bundeswehr aus Wunstorf nach Kabul gestartet sei, um "die zu Schützenden aus Afghanistan in Sicherheit" zu bringen. "Fest steht: Es ist ein gefährlicher Einsatz für unsere Soldatinnen und Soldaten", erklärte das Ministerium beim Onlinedienst Twitter.

Um den Flughafen zu sichern sind tausende US-Soldaten nach Kabul verlegt worden. Ihr Aufgabe ist laut US-Außenministerium die Flugsicherung und die Unterstützung der Evakuierungsaktionen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Israel tötet ranghohen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen - Hamas lehnt Entwaffnung ab

Israel hat den für die Hamas-Waffenproduktion im Gazastreifen verantwortlichen Kommandeur getötet. Die israelische Regierung gab den Tod "des Terroristen Raed Saad" bekannt, den sie als "einen der Architekten" des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 bezeichnete. Die islamistische Palästinenserorganisation bestätigte am Sonntag den Tod ihres ranghohen Kommandeurs und lehnte im Zuge dessen ihre international geforderte Entwaffnung kategorisch ab.

Ukraine-Gespräche in Berlin: Selenskyj plädiert für Einfrieren des Frontverlaufs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu den mit Spannung erwarteten Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs in Berlin eingetroffen. Dies bestätigte Präsidentenberater Dmytro Lytwyn am Sonntag vor Journalisten. Selenskyj sagte seinerseits vor seiner Ankunft vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. In Berlin sollten sich ukrainische Vertreter unter anderem mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen.

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Textgröße ändern: