Deutsche Tageszeitung - "Proud Boys"-Anführer zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt

"Proud Boys"-Anführer zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt


"Proud Boys"-Anführer  zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt
"Proud Boys"-Anführer zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt / Foto: ©

Der bekannte Rechtsextremist Enrique Tarrio ist wegen des Verbrennens eines "Black-Lives-Matter"-Banners in den USA zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in Washington verurteilte den Anführer der Gruppierung "Proud Boys" am Montag zudem zu einer Geldstrafe von 1000 Dollar (rund 850 Euro). Zusätzlich muss der 37-Jährige eine Entschädigung in Höhe von 347 Dollar an die Kirche zahlen, an der das "Black-Lives-Matter"-Banner befestigt gewesen war.

Textgröße ändern:

Tarrio war im Zusammenhang mit Protesten für den damaligen US-Präsidenten Donald Trump und gegen die Anti-Rassismus-Bewegung "Black Lives Matter" im vergangenen Jahr bekannt geworden. Bei einer Kundgebung zur Unterstützung Trumps am 12. Dezember riss er ein "Black-Lives-Matter"-Banner von einer von Schwarzen besuchten Kirche in Washington und zündete es an.

Am 4. Januar wurde Tarrio festgenommen. Die Justiz klagte ihn wegen der Zerstörung von Privateigentum und dem Besitz von in Washington verbotener Waffen-Magazine an. Zwei Tage nach seiner Festnahme stürmten in Washington radikale Trump-Anhänger das US-Kapitol mit dem Ziel, die offizielle Bestätigung des Siegs von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im November zu verhindern. An dem Sturm auf das Kapitol waren auch Mitglieder "Proud Boys" und ähnlicher rechtsradikaler Gruppen beteiligt.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel tötet ranghohen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen - Hamas lehnt Entwaffnung ab

Israel hat den für die Hamas-Waffenproduktion im Gazastreifen verantwortlichen Kommandeur getötet. Die israelische Regierung gab den Tod "des Terroristen Raed Saad" bekannt, den sie als "einen der Architekten" des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 bezeichnete. Die islamistische Palästinenserorganisation bestätigte am Sonntag den Tod ihres ranghohen Kommandeurs und lehnte im Zuge dessen ihre international geforderte Entwaffnung kategorisch ab.

Ukraine-Gespräche in Berlin: Selenskyj plädiert für Einfrieren des Frontverlaufs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu den mit Spannung erwarteten Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs in Berlin eingetroffen. Dies bestätigte Präsidentenberater Dmytro Lytwyn am Sonntag vor Journalisten. Selenskyj sagte seinerseits vor seiner Ankunft vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. In Berlin sollten sich ukrainische Vertreter unter anderem mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen.

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Textgröße ändern: