Deutsche Tageszeitung - Tschads Ex-Präsident Habré 79-jährig an Corona gestorben

Tschads Ex-Präsident Habré 79-jährig an Corona gestorben


Tschads Ex-Präsident Habré 79-jährig an Corona gestorben
Tschads Ex-Präsident Habré 79-jährig an Corona gestorben / Foto: ©

Tschads früherer Präsident Hissène Habré ist am Dienstag mit 79 Jahren im westafrikanischen Senegal gestorben. Wie das Konsulat des zentralafrikanischen Landes mitteilte, starb Habré in einem Krankenhaus in Dakar an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Ein Anwalt, der Habrés Opfern beistand, nannte den langjährigen Präsidenten des Tschad einen der "erbarmungslosesten Diktatoren" der Geschichte.

Textgröße ändern:

Habré wurde 2016 im Senegal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. In dem Prozess wurden Habré, der im Tschad von 1982 bis 1990 an der Macht war, Vergewaltigungen, Exekutionen, Versklavung und Entführung zur Last gelegt. Eine Untersuchungskommission schätzte die Zahl der Opfer der Habré-Diktatur auf 40.000.

Die Opfer-Vereinigung betonte das Recht des früheren Diktators auf eine menschenwürdige Behandlung, sprach sich aber gegen eine Vorzugsbehandlung aus. Sie verwies darauf, dass er für seine Opfer auch keine Gnade gezeigt habe und dass die Entschädigungszahlungen an, zu denen er verurteilt worden sei, nicht gezahlt habe.

Habré werde in die Geschichte eingehen als einer, der "sein eigenes Volk massakriert hat" und als "einer der erbarmungslosesten Diktatoren" der Welt, erklärte der Anwalt Reed Brody vom internationalen Komitee, das seit 1999 dessen Opfer unterstützt.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet - Trump droht mit Vergeltung

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten verletzt worden, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Gespräche in Berlin über "möglichen Waffenstillstand in Ukraine"

Das diplomatische Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges verlagert sich ab Sonntag nach Berlin: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will sich dort nach Angaben des Weißen Hauses mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern treffen. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen führen zunächst die außenpolitischen Berater "unter anderem der USA und der Ukraine" Gespräche "zu einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine".

Zweite Runde der Präsidentschaftswahl in Chile

In Chile findet am Sonntag (ab 8.00 Uhr Ortszeit, 12.00 Uhr MEZ) die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren der Kampf gegen kriminelle Banden und die Einwanderung.

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

Textgröße ändern: