Deutsche Tageszeitung - Bundespräsident Steinmeier zu Staatsbesuch nach Tschechien aufgebrochen

Bundespräsident Steinmeier zu Staatsbesuch nach Tschechien aufgebrochen


Bundespräsident Steinmeier zu Staatsbesuch nach Tschechien aufgebrochen
Bundespräsident Steinmeier zu Staatsbesuch nach Tschechien aufgebrochen / Foto: ©

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am Mittwoch zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Tschechien aufgebrochen - das erste Mal in seiner Amtszeit mit dem Zug. Während der Fahrt wolle er mit Grenzpendlern über ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie sprechen, sagte Steinmeier vor der Abfahrt am Berliner Hauptbahnhof. Die innereuropäischen Grenzschließungen hätten zu Schwierigkeiten geführt und "die Gefühle beiderseits der Grenze beeinflusst".

Textgröße ändern:

In einem Interview mit der tschechischen Zeitung "Pravo" warb Steinmeier zudem für europäische Solidarität in der Flüchtlingspolitik. "Es wird weiterhin Krisen geben, die Menschen zur Flucht nach Europa bewegen, da reicht aktuell ein Blick nach Afghanistan", sagte er der Zeitung. "Damit müssen wir in Europa solidarisch umgehen und dürfen die Staaten mit einer EU-Außengrenze, gerade im Süden Europas, nicht allein lassen."

Die tschechische Regierung ist ein entschiedener Gegner fester Verteilungsquoten für Flüchtlinge, während die Bundesregierung einer der stärksten Befürworter ist. Solcher Differenzen zum Trotz betonte Steinmeier vor der Zugfahrt die wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen der beiden Länder, die auch "unabhängig von bestimmten politischen Konstellationen" in den vergangenen 30 Jahren stark gewachsen seien. Das sei "wichtig in einem Jahr, in dem in beiden Ländern Parlamentswahlen stattfinden".

In der tschechischen Hauptstadt Prag angekommen wollte sich Steinmeier sich unter anderem mit dem tschechischen Präsidenten Milos Zeman treffen. Am Donnerstag steht ein Gedenken an Widerstandskämpfer und Opfer der deutschen Besatzungszeit in Tschechien während des zweiten Weltkriegs auf Steinmeiers Programm.

Am Freitag wird der Bundespräsident zunächst mit dem Ministerpräsidenten Andrej Babis sprechen, bevor er in Usti-nad-Labem nahe der Grenze zu Deutschland eine Ausstellung zu den nachbarschaftlichen Beziehungen besucht. Von dort geht es mit dem Zug wieder zurück nach Berlin.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel tötet ranghohen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen - Hamas lehnt Entwaffnung ab

Israel hat den für die Hamas-Waffenproduktion im Gazastreifen verantwortlichen Kommandeur getötet. Die israelische Regierung gab den Tod "des Terroristen Raed Saad" bekannt, den sie als "einen der Architekten" des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 bezeichnete. Die islamistische Palästinenserorganisation bestätigte am Sonntag den Tod ihres ranghohen Kommandeurs und lehnte im Zuge dessen ihre international geforderte Entwaffnung kategorisch ab.

Ukraine-Gespräche in Berlin: Selenskyj plädiert für Einfrieren des Frontverlaufs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu den mit Spannung erwarteten Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs in Berlin eingetroffen. Dies bestätigte Präsidentenberater Dmytro Lytwyn am Sonntag vor Journalisten. Selenskyj sagte seinerseits vor seiner Ankunft vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. In Berlin sollten sich ukrainische Vertreter unter anderem mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen.

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Textgröße ändern: