Deutsche Tageszeitung - Polnische Hilfsorganisation: Lage der festsitzenden Migranten lebensbedrohlich

Polnische Hilfsorganisation: Lage der festsitzenden Migranten lebensbedrohlich


Polnische Hilfsorganisation: Lage der festsitzenden Migranten lebensbedrohlich
Polnische Hilfsorganisation: Lage der festsitzenden Migranten lebensbedrohlich / Foto: ©

Die Lage der seit mehr als zwei Wochen an der Grenze zwischen Polen und Belarus festsitzenden Migranten verschlimmert sich. Eine 52-jährige Afghanin könnte laut einer Hilfsorganisation sterben, wenn sie nicht bald Hilfe bekommt. Wie Kalina Czarnog von der polnischen Stiftung Ocalenie (Erlösung) der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch sagte, leide die 52-Jährige an Atemwegs- und Nierenproblemen. Insgesamt zwölf der rund 30 Migranten seien inzwischen schwer erkrankt.

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Die Migranten haben in der Nähe des polnischen Dorfes Usnarz Gorny ein behelfsmäßiges Lager in Belarus errichtet, das von belarussischen und polnischen Soldaten umstellt ist. "Sie haben kein Trinkwasser", erklärte Ocalenie auf Twitter. "Sie haben seit gestern nichts mehr gegessen". Die Organisation kann demnach mit der Gruppe nur per Megafon kommunizieren, da polnische Soldaten ihnen den Zugang verweigern.

Die Migranten sind Opfer eines Grenzstreits zwischen Belarus und Polen. Nach Ansicht mehrerer östlicher EU-Staaten schleusen die belarussischen Behörden tausende vorwiegend aus dem Nahen Osten stammende Menschen gezielt ein und bringen sie an die Grenze. Auf diese Weise wollen sie demnach Vergeltung für westliche Sanktionen gegen Belarus üben.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko steht wegen seiner von Fälschungsvorwürfen überschatteten Wiederwahl vergangenes Jahr und dem harten Vorgehen belarussischer Sicherheitskräfte gegen Demonstranten und Oppositionelle international in der Kritik.

Der Druck auf die nationalkonservative polnische Regierung wächst. Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, forderte das Land am Mittwoch auf, die Migranten aufzunehmen. Das gleiche hatte am Dienstag bereits das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gefordert. Die polnische Regierung lehnte dies jedoch ab. Warschau hatte am Montag außerdem angekündigt, einen 2,50 Meter hohen Stacheldrahtzaun entlang eines Drittels seiner Grenze zu errichten.

(I.Beryonev--DTZ)

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