Deutsche Tageszeitung - Risiko einer Ansteckung mit Coronavirus nicht nur in Gesundheitsberufen erhöht

Risiko einer Ansteckung mit Coronavirus nicht nur in Gesundheitsberufen erhöht


Risiko einer Ansteckung mit Coronavirus nicht nur in Gesundheitsberufen erhöht
Risiko einer Ansteckung mit Coronavirus nicht nur in Gesundheitsberufen erhöht / Foto: ©

Das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus ist nicht nur in Gesundheitsberufen erhöht. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht, ist die Ansteckungsgefahr in den medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen um 35 Prozent höher. Aber auch in Reinigungsberufen besteht eine um 18 Prozent erhöhte Infektionsgefahr, in Sicherheitsberufen liegt das Risiko knapp acht Prozent höher.

Textgröße ändern:

Bei den Reinigungsberufen spielt der Studie zufolge vor allem der Kontakt mit infizierten Oberflächen und Gegenständen eine entscheidende Rolle und bei den Sicherheitsberufen der Umgang mit infizierten Menschen. Aber auch in den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen, zu denen Lehrer und Erzieher gehören, sowie den Handelsberufen besteht durch den Umgang mit Menschen eine um rund fünf Prozent beziehungsweise knapp drei Prozent erhöhte Ansteckungsgefahr.

Im Lebensmittel- und Gastgewerbe ist das Risiko mit eineinhalb Prozent leicht erhöht. Kaum Ansteckungsgefahr gibt es dagegen für Beschäftigte in den Bau- und Ausbauberufen, in fertigungstechnischen Berufen und in Berufen der Unternehmensführung und -organisation. Insgesamt weist weniger als ein Viertel aller Berufe eine erhöhte Ansteckungsgefahr auf - unabhängig davon, ob ein Beruf im Homeoffice erledigt werden kann.

Unter den fünf Berufsgruppen mit dem insgesamt höchsten Ansteckungsrisiko liegt die Human- und Zahnmedizin mit 69 Prozent vorn, gefolgt von Arzt- und Praxishilfen mit 66 Prozent, Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe mit 63 Prozent sowie Berufen in medizinischen Laboren mit 57 Prozent. An fünfter Stelle der Berufsgruppen mit dem höchsten Risiko liegt das Bestattungswesen mit 45 Prozent.

Die Studie schlüsselt auch mehrere Einzelindikatoren auf, die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Berufen in den Blick nehmen. In der Kategorie "Betreuender Umgang mit Menschen" ist demnach das Risiko für Lehrer an allgemeinbildenden Schulen mit 49 Prozent genauso hoch wie in der Human- und Zahnmedizin.

Der Indikator "Enger Körperkontakt mit Menschen" sieht im Bestattungswesen mit 99 Prozent das höchste Risiko, gefolgt von der Altenpflege mit 25 Prozent. Beim "physischen Kundenkontakt" sind die Werte vor allem in den Verkaufsberufen und im Bereich der Gastronomie sehr hoch.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha dauern ungeachtet der US-Friedensbemühungen an

Zwei Wochen nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha haben sich beide Seiten am Wochenende ungeachtet der Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump weiterhin unter Beschuss genommen. Laut dem thailändischen Verteidigungsministerium beschoss und bombardierte Kambodscha am Sonntag mehrere thailändische Provinzen im Grenzgebiet. Aus dem kambodschanischen Verteidigungsministerium hieß es, Thailand habe nach Mitternacht Mörsergranaten und Bomben abgefeuert. Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul hatte am Samstag eine von Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause dementiert.

Vor Berliner Ukraine-Treffen: Deutsche Außenpolitiker fordern starke Rolle Europas

Die Grünen haben die Teilnahme der USA an den Ukraine-Beratungen in Berlin über eine Waffenruhe in der Ukraine scharf kritisiert. "Wieder sitzen die USA mit am Tisch und bekommen so die Chance, alles für die Geschäftsinteressen des Trump-Clans zu manipulieren und im Sinne Putins die Linien des Denkbaren zu verschieben", sagte die Sicherheitsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sara Nanni, der "Rheinischen Post" vom Montag.

Textgröße ändern: