Deutsche Tageszeitung - UN-Generalsekretär ruft USA und China zu Dialog und Verständigung auf

UN-Generalsekretär ruft USA und China zu Dialog und Verständigung auf


UN-Generalsekretär ruft USA und China zu Dialog und Verständigung auf
UN-Generalsekretär ruft USA und China zu Dialog und Verständigung auf / Foto: ©

Mit einem an die USA und China gerichteten Aufruf zum Dialog und zur Verständigung hat UN-Generalsekretär António Guterres die Generaldebatte der UN-Vollversammlung eröffnet. Die Welt stehe bereits "am Rande des Abgrunds", sagte Guterres am Dienstag in New York. "Wir brauchen Dialog. Wir brauchen Verständigung", appellierte er. Der wachsende Konflikt zwischen den USA und China gehört zu den zentralen Themen des einwöchigen diplomatischen Spitzentreffens im UN-Hauptquartier.

Textgröße ändern:

Er befürchte, dass sich die Welt in zwei Gruppen aufspalte "mit unterschiedlichen wirtschaftlichen, handelspolitischen, finanziellen und technologischen Regeln, unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz - und letztlich zwei unterschiedlichen militärischen und geopolitischen Strategien". Dies sei "ein Rezept für Ärger" und "deutlich weniger vorhersehbar als der Kalte Krieg", warnte Guterres. Um Vertrauen wiederherzustellen, "brauchen wir Kooperation".

Nach Guterres sollte Joe Biden seine erste Rede als US-Präsident vor der Vollversammlung halten. Auch Chinas Staatschef Xi Jinping gehört zu den ersten Rednern, er wird per Video zugeschaltet.

Weitere zentrale Themen des einwöchigen Spitzentreffens dürften die Afghanistan-Krise, die Corona-Pandemie und der Kampf gegen die Erderwärmung werden. Überschattet wird das Treffen von dem Streit zwischen Frankreich und den USA sowie Australien wegen eines U-Boot-Geschäfts, der ebenfalls vor dem Hintergrund der US-Politik gegenüber China zu sehen ist.

Mit der Generaldebatte wird das 76. Sitzungsjahr der UN-Vollversammlung eingeläutet. Als deutsche Vertreter reisen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Heiko Maas (SPD) nach New York. Steinmeier wird am Freitag im Plenarsaal der Vollversammlung die Rede für Deutschland halten.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Israel tötet ranghohen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen - Hamas lehnt Entwaffnung ab

Israel hat den für die Hamas-Waffenproduktion im Gazastreifen verantwortlichen Kommandeur getötet. Die israelische Regierung gab den Tod "des Terroristen Raed Saad" bekannt, den sie als "einen der Architekten" des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 bezeichnete. Die islamistische Palästinenserorganisation bestätigte am Sonntag den Tod ihres ranghohen Kommandeurs und lehnte im Zuge dessen ihre international geforderte Entwaffnung kategorisch ab.

Ukraine-Gespräche in Berlin: Selenskyj plädiert für Einfrieren des Frontverlaufs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu den mit Spannung erwarteten Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs in Berlin eingetroffen. Dies bestätigte Präsidentenberater Dmytro Lytwyn am Sonntag vor Journalisten. Selenskyj sagte seinerseits vor seiner Ankunft vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. In Berlin sollten sich ukrainische Vertreter unter anderem mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen.

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Textgröße ändern: