Deutsche Tageszeitung - Wirtschaftsforscher beklagen Stagnation in Bildungssystemen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Wirtschaftsforscher beklagen Stagnation in Bildungssystemen


Wirtschaftsforscher beklagen Stagnation in Bildungssystemen
Wirtschaftsforscher beklagen Stagnation in Bildungssystemen / Foto: ©

Die Bundesländer kommen nach Ansicht von Wirtschaftsforschern bei der Verbesserung ihrer Bildungssysteme kaum noch voran. Der aktuell vorgelegte Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kommt zu dem Ergebnis, dass die Fortschritte der Länder deutlich nachließen. Die leistungsfähigsten Bildungssysteme haben demnach Sachsen, Thüringen und Bayern, am Ende der Rangliste stehen Nordrhein-Westfalen, Bremen und Berlin.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

In der Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirschaft (INSM) wird jährlich anhand verschiedener Kriterien die Leistungsfähigkeit der Bildung in den Bundesländern untersucht. Zu den 93 Indikatoren für die Bewertung zählen zum Beispiel die Verfügbarkeit von Ganztagsschulen, Schulabbrecherquoten oder der Anteil von Schülern, die von Bildungsarmut betroffen sind.

Die Bundesländer verbesserten sich laut der aktuellen Untersuchung seit dem Bildungsmonitor 2013 pro Jahr im Durchschnitt nur noch um 0,7 Punkte. Zwischen 2010 und 2013 lag der jährliche Fortschritt demnach im Durchschnitt noch bei 2,6 Punkten. Am stärksten zulegen konnten laut dem Bericht in den vergangenen Jahren das Saarland und Hamburg.

INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr kritisierte, dass es in den vergangenen Jahren bundesweit kaum noch Fortschritte gebe und bei wichtigen Indikatoren sogar Rückschritte zu verzeichnen seien. So seien die Schulabbrecherquote unter Ausländern und der Anteil leseschwacher Schüler gestiegen. "Die Bildungsarmut unter jungen Erwachsenen dürfte in den kommenden Jahren steigen", mahnte Pellengahr.

Studienleiter Axel Plünnecke forderte Investitionen in Milliardenhöhe. "Wir benötigen zielgerichtet zusätzliche Bildungsausgaben in Höhe von zwölf Milliarden Euro jährlich zur Stärkung von Wachstum und Gerechtigkeit", erklärte er. Besondere Schwerpunkte müssten dabei die Integration von Flüchtlingen, der Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen sowie zusätzliche Kapazitäten für ausländische Studenten sein.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gab dem deutschen Bildungssystem die Note "nicht ausreichend". Die Rahmenbedingungen stimmten "vorne und hinten nicht", sagte Schulz in einem Interview. Es gebe Schulen, in die es hineinregne. Zudem gebe es "viel zu wenige Ganztagsschulplätze". Schulz forderte zudem eine bessere Abstimmung zwischen den Ländern. "Der Umzug von einem Bundesland in ein anderes darf für Kinder und Eltern keine bildungspolitische Irrfahrt sein", sagte der SPD-Chef.  (V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Esken verabschiedet sich bei SPD-Parteitag mit Aufruf zur Erneuerung

Beim SPD-Parteitag hat sich die langjährige Ko-Parteichefin Saskia Esken mit einem Aufruf zur Erneuerung verabschiedet. "Ich gehe nicht mit Wehmut, sondern ich gehe mit Dankbarkeit", sagte Esken am Samstag zu ihren sechs Jahren in der Doppelspitze der Partei. Die SPD habe sich in ihrer mehr als 160-jährigen Geschichte "immer wieder neu erfunden". Dies sei "ein starker Auftrag" an die Partei nach der "bitteren" Niederlage bei der Bundestagswahl.

Miersch ruft Partei zu Unterstützung für SPD-Regierungsarbeit auf

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat seine Partei zur Unterstützung für die sozialdemokratische Regierungsarbeit in der Koalition mit der Union aufgerufen. Miersch räumte in seiner Rede auf dem SPD-Parteitag in Berlin am Samstag ein, es seien "schmerzliche Kompromisse, die wir hier eingehen müssen". Es gebe aber auch wichtige Erfolge und wenn die SPD nicht mitregieren würde, "dann würde dieses Land unsozialer sein".

SPD solidarisiert sich mit inhaftiertem türkischen Oppositionsführer Imamoglu

Die SPD hat auf ihrem Parteitag die Freilassung des inhaftierten türkischen Oppositionsführers Ekrem Imamoglu gefordert. "Solidarität mit der demokratischen Türkei - Freiheit für Imamoglu", heißt es in einem am Samstag in Berlin einstimmig gefassten Beschluss. Der Vorsitzende von Imamoglus Partei, der SPD-Schwesterpartei CHP, Özgür Özel, wurde für seine Rede auf dem Parteitag von den Delegierten gefeiert.

Tausende Demonstranten fordern in Thailand Rücktritt von Regierungschefin

Inmitten einer Regierungskrise haben in Thailand tausende Menschen den Rücktritt von Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra gefordert. Etwa 4000 Demonstranten füllten am Samstag (Ortszeit) die Straßen rund um das Siegesdenkmal im Zentrum von Bangkok und schwangen thailändische Fahnen. An der Protestkundgebung gegen Paetongtarn nahmen vor allem ältere Menschen teil. Diese wurden angeführt von Aktivisten der sogenannten "Gelbhemden"-Bewegung, die bereits in den 2000er Jahren mit zum Sturz ihres Vaters Thaksin beigetragen hatte.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild