Deutsche Tageszeitung - Iran feuert bei Militärübung ballistische Raketen ab

Iran feuert bei Militärübung ballistische Raketen ab


Iran feuert bei Militärübung ballistische Raketen ab
Iran feuert bei Militärübung ballistische Raketen ab / Foto: ©

Zum Abschluss einer fünftägigen Militärübung hat die iranische Armee mehrere ballistische Raketen abgefeuert. Die Übung diene als Warnung an Israel, sagte Armeechef Mohammed Bagheri am Freitag im Staatsfernsehen. Teheran verfüge über "hunderte Raketen, die ein Land zerstören können, das es wagen würde, den Iran anzugreifen", sagte Bagheri.

Textgröße ändern:

Auch der Chef der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, richtete sich mit einer Drohung an Israel. Das Manöver sei eine "ernste Warnung an die Vertreter des zionistischen Regimes", erklärte er. "Sollten sie den geringsten Fehler machen, werden wir ihnen die Hand abschneiden."

Die Militärübung "Großer Prophet" hatte am Montag in den Provinzen Buschehr, Hormosgan und Chusestan begonnen, die alle am Persischen Golf liegen. Dass bei dem Manöver auch ballistische Raketen eingesetzt wurden, verurteilte am Freitag die britische Regierung scharf.

Ballistische Raketen seien eine "Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit", hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in London. Ihr Einsatz sei ein "eklatanter Verstoß gegen die UN-Resolution 2231, die den Iran dazu verpflichtet, keinerlei Aktivitäten im Zusammenhang mit ballistischen Raketen zu unternehmen, die dazu geeignet sind, Atomwaffen zu transportieren".

Das Militärmanöver erfolgte vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran in Wien. Die Verhandlungen gestalteten sich nach Angaben von Diplomaten zuletzt als äußerst schwierig, die US-Regierung bereitet sich nach eigenen Angaben bereits auf ein Scheitern der Verhandlungen vor.

Die USA waren 2018 aus dem vom damaligen Präsidenten Donald Trump als völlig unzulänglich kritisierten Atomabkommen ausgestiegen und hatten erneut massive Sanktionen gegen den Iran verhängt. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Israel lehnt das internationale Atomabkommen mit dem Iran vehement ab. Die Bedrohung durch den Iran war auch Thema eines Treffens des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett und dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am vergangenen Mittwoch.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet - Trump droht mit Vergeltung

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten verletzt worden, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Gespräche in Berlin über "möglichen Waffenstillstand in Ukraine"

Das diplomatische Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges verlagert sich ab Sonntag nach Berlin: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will sich dort nach Angaben des Weißen Hauses mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern treffen. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen führen zunächst die außenpolitischen Berater "unter anderem der USA und der Ukraine" Gespräche "zu einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine".

Zweite Runde der Präsidentschaftswahl in Chile

In Chile findet am Sonntag (ab 8.00 Uhr Ortszeit, 12.00 Uhr MEZ) die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren der Kampf gegen kriminelle Banden und die Einwanderung.

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

Textgröße ändern: