Deutsche Tageszeitung - Anrufer beleidigt Biden - und dieser stimmt zu

Anrufer beleidigt Biden - und dieser stimmt zu


Anrufer beleidigt Biden - und dieser stimmt zu
Anrufer beleidigt Biden - und dieser stimmt zu / Foto: ©

Ein Anrufer hat US-Präsident Joe Biden an Heiligabend live im Fernsehen beleidigt - und dieser stimmt sogar noch zu. Biden hatte am Freitag mit einigen Familien telefoniert, als sich ein Anrufer mit den Worten "Let’s Go Brandon" (auf Deutsch etwa: "Auf geht’s, Brandon") verabschiedete. Der Slogan ist unter Anhängern von Bidens Vorgänger Donald Trump der Code für eine Beleidigung Bidens.

Textgröße ändern:

Biden reagierte darauf ungerührt und sagte: "Let’s go Brandon, ich stimme zu". Es war unklar, ob der Präsident die Anspielung verstanden hatte, aber seine danebensitzende Frau Jill Biden kicherte unbehaglich und verdrehte die Augen.

Der Slogan steht für die vulgäre Beschimpfung "Fuck Joe Biden". Er hat seine Ursprünge in einem TV-Vorfall Anfang Oktober, als eine Journalistin des Senders NBC den Sieger eines Autorennens, Brandon Brown, interviewte. Während die Fans im Hintergrund klar vernehmlich "Fuck Joe Biden" sangen, sagte die Reporterin, sie sängen "Let’s Go Brandon". In rechten Kreisen verbreitete sich der Satz wie ein Lauffeuer.

Der Vorfall an Heiligabend ereignete sich während einer Telefonkonferenz des US-Präsidenten mit Kindern, die live im Internet mitverfolgten, wie der Weihnachtsmann um die Welt reist. Das US-Luftverteidigungskommando Norad hat dafür eigens eine Internetseite bereitgestellt.

Anrufer "Jared" gab sich Biden gegenüber als Vater von vier Kindern zu erkennen. Biden sprach kurz mit den Kindern, fragte sie, welche Geschenke sie sich zu Weihnachten wünschten und sagte ihnen, sie müssten vor Mitternacht im Bett sein. Er erwähnte auch, dass er und "Jared" beide Söhne namens Hunter hätten. Zum Abschluss des Anrufs wünschte Biden "Jared" ein "wunderbares Weihnachtsfest". Dieser erwiderte: "Frohe Weihnachten und Let’s Go Brandon!"

Der Weihnachtsmann-Tracker von Norad geht auf das Jahr 1955 zurück. Damals wurde in einer Zeitungsanzeige in Colorado eine falsche Telefonnummer angegeben, um Kinder mit dem Weihnachtsmann zu verbinden. Statt beim Weihnachtsmann landeten sie in der Hotline des Luftverteidigungskommandos.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Gedenken an Massaker von Srebrenica vor 30 Jahren

In Srebrenica findet am Freitag eine Gedenkfeier zur Erinnerung an das Massaker in der bosnischen Stadt vor 30 Jahren statt. Während der Zeremonie sollen die sterblichen Überreste weiterer Opfer in der Srebrenica-Gedenkstätte in Potocari beigesetzt werden. Erwartet werden tausende Menschen, darunter auch die Teilnehmer eines 100 Kilometer langen "Friedensmarsches", die am Dienstag im ostbosnischen Dorf Nezuk aufgebrochen waren. Nach Nezuk hatten sich 1995 vor dem Massaker fliehende Überlebende gerettet.

Trotz massiver Kritik: Dobrindt hält an direkten Verhandlungen mit Taliban fest

Im Streit über direkte Gespräche mit den radikalislamischen Taliban hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) seine Pläne bekräftigt, in direkten Verhandlungen eine Vereinbarung zur Rückführung von afghanischen Straftätern in ihre Heimat zu erreichen. "Unser Interesse ist, dass schwere Straftäter aus diesem Land heraus nach Afghanistan zurückgeführt werden", sagte Dobrindt dem Sender Welt TV (Freitag). Um dies zu erreichen sei er bereit, "mit denjenigen, die Verantwortung tragen in Afghanistan die entsprechende Vereinbarung zu finden, um genau diese Rückführungen zu ermöglichen".

Ein Jahr nach Trump-Attentat: Präsident sieht "Fehler" bei Sicherheitsdiensten

Fast ein Jahr nach dem gescheiterten Attentat auf Donald Trump hat der heutige US-Präsident den Sicherheitsdiensten "Fehler" attestiert. Trump sagte laut am Donnerstag veröffentlichten Auszügen aus einem Interview, der für seinen Schutz zuständige Secret Service habe einen "schlechten Tag" gehabt. Dennoch habe er "großes Vertrauen in diese Leute". Das Interview mit Trumps Schwiegertochter Lara Trump wird am Samstag im Sender Fox News ausgestrahlt.

Im Iran verschwundener Deutsch-Franzose festgenommen

Ein Mitte Juni im Iran verschwundener Fahrradtourist, der neben der französischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben soll, ist nach Angaben der iranischen Regierung in dem Land festgenommen worden. Der junge Mann sei "wegen der Begehung einer Straftat festgenommen worden", sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Donnerstag der französischen Zeitung "Le Monde". Das französische Außenministerium hat nach eigenen Angaben bereits Kontakt zu seiner Familie aufgenommen. Frankreichs Premierminister François Bayrou rief dazu auf, "keine Unschuldigen zu verfolgen".

Textgröße ändern: