Deutsche Tageszeitung - Russland zerschlägt auf Bitten der USA bekannte Hackergruppe Revil

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Russland zerschlägt auf Bitten der USA bekannte Hackergruppe Revil


Russland zerschlägt auf Bitten der USA bekannte Hackergruppe Revil
Russland zerschlägt auf Bitten der USA bekannte Hackergruppe Revil / Foto: ©

Auf Bitten der USA hat Russland die berüchtigte Hackergruppe Revil aufgelöst. Die illegalen Aktivitäten der Mitglieder der Gruppe seien "nach einer Aufforderung der zuständigen US-Behörden zerschlagen worden", erklärte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Freitag. Revil stand unter anderem hinter einem spektakulären und folgenschweren Ransomware-Angriff auf die US-Softwarefirma Kaseya im vergangenen Jahr.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der FSB nahm nach eigenen Angaben Durchsuchungen an 25 Orten in fünf russischen Regionen vor, die sich gegen 14 Verdächtige richteten. Bei den Razzien wurden laut FSB Vermögen in Höhe von umgerechnet 4,8 Millionen Euro sowie 20 Luxus-Autos beschlagnahmt. Die Behörde veröffentlichte Videos von Gewahrsamnahmen, äußerte sich aber nicht zur Zahl der Festgenommenen.

Eine Vertreterin der US-Regierung äußerte sich "erfreut über diese ersten Maßnahmen". Unter den Verdächtigen sei auch ein Verantwortlicher für den folgenschweren Hackerangriff auf die Colonial Pipeline im Osten der USA.

Die Regierungsvertreterin, die nicht namentlich genannt werden wollte, stellte zugleich klar, dass Russlands Vorgehen gegen Revil keine Bedeutung für den Umgang mit den wachsenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine habe. "Wir haben immer sehr deutlich gemacht: Wenn Russland noch einmal in die Ukraine einfällt, werden wir es dafür in Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten und Partnern einen hohen Preis bezahlen lassen", sagte die US-Regierungsvertreterin.

Von dem Angriff auf Kaseya Anfang Juli 2021 waren weltweit schätzungsweise etwa 1500 Unternehmen in mindestens 17 Ländern betroffen. Das Unternehmen mit Sitz in Miami liefert IT-Dienstleistungen an rund 40.000 Geschäftskunden in aller Welt. Als Folge des Angriffes musste unter anderem die schwedische Supermarktkette Coop die Mehrheit ihrer Filialen wegen ausgefallener Kassensysteme vorübergehend schließen.

Ende vergangenen Jahres wurde der Drahtzieher hinter dem Angriff, der Ukrainer Jaroslaw Wasinskyi, festgenommen. Das US-Justizministeriums klagte ihn wegen Betrugs und Geldwäsche an.

Bei Ransomware handelt es sich um eingeschleuste Software, die Computer und andere Systeme blockiert. Anschließend werden die Betreiber erpresst, damit die Systeme wieder freigeschaltet werden. In dem Begriff steckt das englische Wort für Lösegeld ("ransom"). Nach Angaben des US-Finanzministeriums wurden nach solchen Cyberattacken im ersten Halbjahr 2021 allein in den USA 590 Millionen Dollar (515 Millionen Euro) an Lösegeleld gezahlt.

Die Cybersicherheit war eines der Hauptthemen eines Gipfeltreffens von US-Präsident Joe Biden und Kreml-Chef Wladimir Putin vergangenes Jahr im Juni. Die beiden Staatschefs sagten sich gegenseitig eine verstärkte Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Cyberkriminalität zu. Im Juli forderte Biden Putin auf, gegen Ransomware-Gruppen in Russland aktiv zu werden. Anderenfalls würden die USA "alle notwendigen Maßnahmen" ergreifen, um ihre Bürger zu schützen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Paris fordert Erklärung von spanischer Fluglinie wegen Vorfalls mit jüdischer Jugendgruppe

Nach dem Vorwurf eines antisemitischen Vorgehens gegen eine französische Jugendgruppe in einem Flugzeug in Spanien hat die französische Regierung am Samstag eine Erklärung von der spanischen Fluggesellschaft Vueling gefordert. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot rief die Chefin der Fluggesellschaft an, um sie um Erläuterungen insbesondere zu der Frage zu bitten, ob die jungen Franzosen "Diskriminierungen wegen ihres Glaubens" ausgesetzt gewesen seien, gab das Außenministerium in Paris bekannt.

Merz will sich mit Frankreich und Großbritannien über Kurs in Nahost-Politik abstimmen

Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen nach den Worten von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) weitere Schritte in der Nahost-Politik vereinbaren. Er habe sich "in einem ausführlichen Telefonat" mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer "über unseren Kurs in der Nahost-Politik abgestimmt", erklärte Merz am Samstag. Starmer zufolge ging es dabei auch um Hilfsgüter-Abwürfe über dem Gazastreifen aus der Luft.

Abstimmung in Taiwan zur Abwahl von Parlamentsabgeordneten der Opposition gescheitert

Bei einer Abstimmung in Taiwan ist am Samstag die Abwahl dutzender Parlamentsabgeordneter gescheitert, mit der sich die Partei von Präsident Lai Ching-te eine Mehrheit im Parlament sichern wollte: Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler entschied sich gegen die Neuvergabe von 24 Sitzen, die derzeit von der chinafreundlichen Oppositionspartei Kuomintang (KMT) gehalten werden, wie die zentrale Wahlkommission nach Auszählung der Stimmen bekanntgab.

Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha: Schwere Gefechte am dritten Tag in Folge

Im wiederaufgeflammten Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha sind am dritten Tag in Folge von beiden Seiten schwere Gefechte gemeldet worden. Nach den jüngsten Äußerungen beider Seiten schienen zudem die Bemühungen um einen Waffenstillstand am Samstag weiter festgefahren. Indes stieg die Zahl der Todesopfer auf 33 - und übertraf damit die Opferzahl während der letzten Eskalation des Konflikts vor rund 15 Jahren.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild