Deutsche Tageszeitung - Sachsen-Anhalt: Haseloff will Amt des Ostbeauftragten aufwerten

Sachsen-Anhalt: Haseloff will Amt des Ostbeauftragten aufwerten


Sachsen-Anhalt: Haseloff will Amt des Ostbeauftragten aufwerten
Sachsen-Anhalt: Haseloff will Amt des Ostbeauftragten aufwerten / Foto: ©

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will das Amt des Ostbeauftragten künftig direkt im Kanzleramt ansiedeln und damit aufwerten. "Eine Ostbeauftragte im Rang einer Staatssekretärin in einem Fachministerium kann das nicht regeln", sagte Haseloff der "Mitteldeutschen Zeitung" vom Freitag. Die Koordinierungsaufgabe für Ostdeutschland müsse künftig im Bundeskanzleramt wahrgenommen werden.

Textgröße ändern:

Derzeit ist die SPD-Politikerin Iris Gleicke die Ostbeauftragte der Bundesregierung im Rang einer parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsministerium. Sie tritt bei der Bundestagswahl allerdings nicht mehr an.

"Es geht um einen Nachteilsausgleich für Ostdeutschland", mahnte Haseloff. In den kommenden Jahren würden in diesem Bereich "erhebliche Sprünge" gebraucht. Bei Gesetzgebungsverfahren müsse jemand "ohne Rücksicht auf das Ressortprinzip darauf achten, dass sich die Lücke zwischen Ost und West schließt". Die oder der Ostbeauftragte habe aber keinen exekutiven Durchgriff. "Es braucht die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin oder des Kanzlers", sagte der CDU-Politiker.

Haseloff forderte zugleich den Abzug aller Bundesministerien aus Bonn nach Berlin. Dies sei nicht nur eine Kostenfrage, es gebe "auch Reibungsverluste, wenn ein Ministerium auf zwei Städte aufgeteilt ist". Von der Verlegung tausender Behördenarbeitsplätze würden nicht nur die Bundeshauptstadt, sondern auch weite Teile Ostdeutschlands profitieren. "Für die Einkommen und für die soziale Mischung im Osten sind solche Ansiedlungen sehr wichtig", sagte er der Zeitung.

1991 wurde per Gesetz festgelegt, dass Berlin Bundeshauptstadt und Regierungssitz wird. Im Gegenzug sollte "der größte Teil der Arbeitsplätze der Bundesministerien" in Bonn verbleiben. Faktisch ist dies seit Jahren nicht mehr der Fall. Ende 2015 beschäftigten die Ministerien 12.654 Menschen in Berlin und 7030 Menschen in Bonn. Sechs Bundesministerien haben nach wie vor ihren ersten Sitz am Rhein, darunter die Ressorts für Verteidigung, Landwirtschaft und Bildung.  (U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Britischer König Charles III. betont Kanadas "Selbstbestimmungsrecht"

Bei seinem Besuch in Kanada hat der britische König Charles III. angesichts wiederholter Drohungen von US-Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit des Landes betont. "Demokratie, Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit, Selbstbestimmungsrecht und Freiheit sind Werte, die den Kanadiern am Herzen liegen und zu deren Schutz die Regierung entschlossen ist", sagte er am Dienstag in seiner Rede zur Eröffnung des Parlaments in Ottawa. Charles fügte hinzu, dass Kanada vor einem "kritischen Moment" stehe.

Trump: Putin "spielt mit dem Feuer"

US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut wegen der fortgesetzten Angriffe auf die Ukraine kritisiert. Putin "spielt mit dem Feuer", schrieb Trump am Dienstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Am Sonntag hatte er dem Kreml-Chef vorgeworfen, dieser sei "völlig verrückt geworden".

Dschihadist in Schweden wegen grausamen IS-Mordes in Syrien angeklagt

Rund zehn Jahre nach der brutalen Ermordung eines jordanischen Piloten durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien hat die schwedische Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen schwedischen Dschihadisten erhoben. Dem 32-Jährigen werde zur Last gelegt, sich an der "brutalen Hinrichtung" des Piloten beteiligt zu haben, sagte Staatsanwältin Reena Devgun am Dienstag vor Journalisten.

USA: Öffentlicher Rundfunk klagt gegen Mittelentzug durch Trump-Regierung

Der öffentliche US-Rundfunksender National Public Radio (NPR) verklagt die Regierung von Präsident Donald Trump wegen des Entzugs von Bundesmitteln. NPR reichte die Klage am Dienstag vor einem Bundesgericht ein. Der Sender wirft der Regierung unter anderem einen Verstoß gegen die Meinungsfreiheit vor.

Textgröße ändern: