
Razzia bei niedersächsischem AfD-Landeschef Hampel

Wegen Betrugsvorwürfen hat die Lüneburger Staatsanwaltschaft am Montagmorgen die Privatwohnung des niedersächsischen AfD-Chefs Armin-Paul Hampel sowie die Landesgeschäftsstelle seiner Partei durchsuchen lassen. Die Razzia stehe im Zusammenhang mit einem im April 2017 durch eine Strafanzeige ausgelöstem Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des Betrugs, teilte die Behörde dazu mit.
Zu den Details der Tatvorwürfe und den Durchsuchungsergebnissen machte sie keine Angaben. Der 60-jährige frühere ARD-Journalist Hampel ist zugleich auch Mitglied im AfD-Bundesvorstand. Bei der Bundestagswahl zog er über die Landesliste seiner Partei in den Bundestag ein.
Betroffen von der Razzia durch Polizisten waren demnach Hampels Privatanschrift im Landkreis Uelzen sowie die niedersächsische AfD-Zentrale in Lüneburg. Hampel sei bei den Maßnahmen nicht angetroffen worden und habe bislang noch nicht zu den Vorwürfen gehört werden könnten, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter.
Die Ermittlungen dauerten an. Die Staatsanwaltschaft wies "nachdrücklich" darauf hin, dass für Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren die Unschuldsvermutung gelte und sie be- sowie entlastend ermittle.
Nach Informationen der Zeitung "Die Welt" geht es um Beträge in Höhe von mehreren tausend Euro, die der 60-jährige Hampel 2015 etwa zur Anschaffung von Kamera- und TV-Ausrüstung berechnet haben soll. Wie das Blatt unter Berufung auf den langjährigen niedersächsischen AfD-Landesschatzmeister Bodo Suhren schrieb, soll er trotz mehrfacher Nachfragen keine Rechnungen vorgelegt haben. Außerdem seien die Geräte auch nie inventarisiert worden.
(W.Novokshonov--DTZ)