Deutsche Tageszeitung - SPD-Politikerin Barley rechtfertigt Überlegungen für stationäre Grenzkontrollen

SPD-Politikerin Barley rechtfertigt Überlegungen für stationäre Grenzkontrollen


SPD-Politikerin Barley rechtfertigt Überlegungen für stationäre Grenzkontrollen
SPD-Politikerin Barley rechtfertigt Überlegungen für stationäre Grenzkontrollen / Foto: © AFP/Archiv

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahlen im kommenden Jahr, Katarina Barley, hat die Überlegungen für stationäre Grenzkontrollen gerechtfertigt. Dies sei das letzte Mittel und genauso sehe das auch die Innenministerin, sagte Barley am Dienstag in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte solche Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Polen und Tschechien zuletzt befürwortet, nachdem sie diese lange abgelehnt hatte.

Textgröße ändern:

Die Maßnahme richte sich gegen Schleuserbanden, die Menschenhandel betrieben, sagte dazu Barley. "Die werden Sie damit auffinden und bekämpfen können." Grundsätzlich gebe es im Schengen-Raum keine Grenzkontrollen, bekräftigte sie aber weiter. "Und wenn man sie einführen will, dann braucht man dafür sehr gute Gründe." Schleuser seien jedoch auf reguläre Grenzübergänge angewiesen, um mit größeren Fahrzeugen viele Menschen transportieren zu können. "Deswegen kann das Bekämpfen von Schleuserkriminalität eben so ein Grund sein", argumentierte die SPD-Politikerin.

Nachdrücklich mahnte Barley die zügige Verabschiedung der geplanten EU-Asylreform an. "Ich wäre sehr froh, wenn wir die Reform hinbekommen, denn wir werden wahrscheinlich im nächsten Parlament noch mal deutlich mehr Rechtspopulisten und Rechtsextreme haben", sagte die SPD-Politikerin. Dann werde es nicht leichter sein, eine vernünftige Asylpolitik hinzubekommen.

Barley wollte sich allerdings in dem Interview nicht festlegen, ob die Reform gelingen wird. "Aber ich sehe zumindest den Willen bei allen Beteiligten, sowohl im Rat als auch im Parlament, das zu schaffen", sagte sie RTL und ntv. Aktuelle Bedenken der Bundesregierung zur sogenannten Krisenverordnung, über die in Verbindung mit der Neuregelung diskutiert wird, bezeichnete sie jedoch als nachvollziehbar.

Besonders drang Barley auf das Vorhaben, Asylverfahren möglichst bereits an den Außengrenzen der EU abzuwickeln. Dies sei ein Herzstück der Reform, sagte sie, "das wird die Zahlen auch reduzieren".

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

"Ich nehme keine Drogen": Musk weist Bericht über angeblichen Drogenkonsum zurück

Tech-Milliardär Elon Musk hat einen Bericht über angeblichen Drogenkonsum während des Wahlkampfs 2024 mit Nachdruck zurückgewiesen. "Um es klar zu stellen, ich nehme keine Drogen", erklärte Musk am Samstag im Onlinedienst X zu einem Bericht der "New York Times", wobei er das Wort "keine" mit Großbuchstaben hervorhob. Die Zeitung griff Musk scharf an: "Die 'New York Times' hat sich den Arsch abgelogen."

Polen wählen in Stichwahl nächsten Präsidenten

In Polen wählen die Menschen am Sonntag in einer Stichwahl den neuen Präsidenten des Landes. Zwei Wochen nach der ersten Wahlrunde treten der liberale Pro-Europäer Rafal Trzaskowski und der Rechtsnationalist Karol Nawrocki an. Die jüngsten Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin, in der ersten Runde hatte Trzaskowski nur knapp zwei Prozentpunkte vor Nawrocki gelegen.

Mehrere jüdische Einrichtungen in Paris mit grüner Farbe beschmiert

Inmitten von Spannungen zwischen der französischen und der israelischen Regierung wegen des Gaza-Kriegs sind in Paris mehrere jüdische Einrichtungen beschmiert worden. In der Nacht zu Samstag wurden in der französischen Hauptstadt das Holocaust-Mahnmal, drei Synagogen sowie ein Restaurant mit grüner Farbe beschmiert, wie die Behörden mitteilten. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte, es seien Ermittlungen wegen "Sachbeschädigung aus religiösen Gründen" eingeleitet worden.

Witkoff: Hamas-Reaktion auf US-Waffenruhe-Vorschlag "völlig inakzeptabel"

Der Nahost-Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, hat die Reaktion der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg als "völlig inakzeptabel" verurteilt. Die Hamas-Reaktion gefährde das Inkrafttreten einer zweimonatigen Feuerpause und behindere damit auch Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe, erklärte Witkoff am Samstag im Onlinedienst X.

Textgröße ändern: