Deutsche Tageszeitung - Biden bezeichnet Trump erneut als Gefahr für die US-Demokratie

Biden bezeichnet Trump erneut als Gefahr für die US-Demokratie


Biden bezeichnet Trump erneut als Gefahr für die US-Demokratie
Biden bezeichnet Trump erneut als Gefahr für die US-Demokratie / Foto: © AFP

US-Präsident Joe Biden hat seinen Amtsvorgänger Donald Trump und dessen Verbündete bei den Republikanern erneut als Bedrohung für die Demokratie in den USA gebrandmarkt. "Etwas Gefährliches passiert gerade in Amerika", sagte Biden am Donnerstag in einer Rede in Tempe im Bundesstaat Arizona. "Es gibt eine extremistische Bewegung, die nicht die Grundüberzeugungen unserer Demokratie teilt. Die Maga-Bewegung."

Textgröße ändern:

Maga ist die Abkürzung für Trumps Wahlkampfslogan Make America Great Again (Macht Amerika wieder großartig) und wird von Biden und seinen Demokraten als Bezeichnung für das Trump-treue Rechtsaußen-Lager bei den Republikanern verwendet. Biden warf Trump und seinen Verbündeten unter anderem vor, den Ausgang von Wahlen nicht zu respektieren und demokratische Institutionen zu untergraben.

Nicht jeder Republikaner - nicht einmal die Mehrheit der Republikaner - stehe hinter der "extremistischen Maga-Ideologie", sagte der 80-jährige US-Demokrat, der sich im kommenden Jahr für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will. Die Republikanische Partei werde aber "von den Maga-Extremisten getrieben und eingeschüchtert".

So warf der Präsident den oppositionellen Republikanern vor, geschwiegen zu haben, als Trump den scheidenden US-Generalstabschef Mark Milley des "Verrats" bezichtigt und erklärt hatte, in früheren Zeiten wäre ein solches Verhalten mit dem "Tod" bestraft worden. "Das Schweigen ist ohrenbetäubend", sagte Biden. Demokratien könnten "sterben, wenn die Menschen schweigen".

Biden hat in den vergangenen Monaten immer wieder Trump attackiert, der das Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber mit großem Vorsprung anführt und den Amtsinhaber damit bei der Wahl im November 2024 herausfordern könnte. Er warnt dabei auch immer wieder, Trump stelle eine Gefahr für die US-Demokratie dar.

Biden nutzte nun eine Rede zur Würdigung des 2018 verstorbenen republikanischen Senatoren und Präsidentschaftskandidaten John McCain für weitere Attacken gegen den Rechtspopulisten. McCain war seinerzeit einer der schärfsten parteiinternen Kritiker Trumps.

Seine Rede in McCains politischem Heimatstaat Arizona hielt Biden an dem Tag, an dem die Republikaner im Repräsentantenhaus eine erste Impeachment-Anhörung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten abhielten - und wenige Tage vor einer drohenden Haushaltssperre. Biden warf den Republikanern im Repräsentantenhaus wegen ihrer Blockade eines Haushaltskompromisses vor, alles "niederbrennen" zu wollen.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Zehntausende demonstrieren in den Niederlanden gegen Krieg im Gazastreifen

In Den Haag haben am Sonntag zehntausende Menschen gegen den Krieg im Gazastreifen demonstriert und die niederländische Regierung zum Handeln aufgefordert. "Die Menschen im Gazastreifen können nicht warten und die Niederlande haben die Pflicht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um diesen Genozid aufzuhalten", erklärten die Organisatoren des Protestmarschs. Eine der Menschenrechtsgruppen hinter der Demonstration, Oxfam Novib, sprach von 150.000 Teilnehmern.

Israel und der Iran setzen schwere gegenseitige Angriffe fort

Israel hat seine Angriffe auf strategische Ziele im Iran am Wochenende ohne Unterlass fortgesetzt, der Iran antwortete mit folgenschweren Angriffen auf Israel: Allein in der Nacht zum Sonntag bombardierten israelische Kampfflugzeuge nach Armeeangaben mehr als 80 Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran; nach iranischen Angaben wurden seit Freitag mindestens 128 Menschen im Iran getötet und 900 weitere verletzt. Israel meldete bislang 13 Tote und 380 Verletzte bei iranischen Vergeltungsangriffen. Es ist die bisher größte militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden seit Jahrzehnten verfeindeten Staaten.

Medien: Mehr als 120 Tote im Iran seit Freitag

In den ersten beiden Tagen der israelischen Angriffe sind im Iran laut Berichten örtlicher Medien mehr als 120 Menschen getötet worden. Mindestens "128 Menschen wurden bei diesen militärischen Angriffen getötet" und rund 900 Verletzte seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, berichtete die Tageszeitung "Etemad" am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Unter den Todesopfern seien mindestens 40 Frauen und zahlreiche Kinder.

Merz: Iran muss Angriffe auf zivile Ziele in Israel sofort beenden

Angesichts der Eskalation im israelisch-iranischen Konflikt hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den Iran aufgefordert, die Angriffe auf zivile Ziele in Israel einzustellen. "Teheran muss die Bombardierung ziviler Ziele in Israel sofort beenden", sagte Merz am Sonntag in Berlin vor seinem Abflug zum G7-Gipfel in Kanada. Zugleich verwies er auf Vorkehrungen der deutschen Behörden: "Wir wappnen uns auch in Deutschland für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele in Deutschland ins Visier nehmen sollte."

Textgröße ändern: