Deutsche Tageszeitung - Botschaft und Lufthansa helfen bei Ausreisen deutscher Staatsbürger aus Israel

Botschaft und Lufthansa helfen bei Ausreisen deutscher Staatsbürger aus Israel


Botschaft und Lufthansa helfen bei Ausreisen deutscher Staatsbürger aus Israel
Botschaft und Lufthansa helfen bei Ausreisen deutscher Staatsbürger aus Israel / Foto: © AFP/Archiv

Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, geht davon aus, dass viele Deutsche mit den von der Bundesregierung organisierten Sonderflügen nach Deutschland zurückkehren werden. "Ich denke, es wird eine große Zahl sein, so dass die angekündigten Flüge der Lufthansa mit Sicherheit nicht unterbesetzt sein werden", sagte Seibert am Mittwoch dem Sender RTL. Ihm zufolge sind aber "die allermeisten" gestrandeten Schülergruppen bereits zurück in Deutschland. Nach AFP-Informationen soll der erste Sonderflug am Donnerstag um 16.30 Uhr in Frankfurt landen.

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"Wir sind seit Tagen dabei, deutsche Touristen bei der Ausreise zu unterstützen, vor allem auch Schülergruppen, Minderjährige", sagte Seibert auf RTL. "Da möchte man natürlich besonders hilfreich sein."

Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wird die Lufthansa am Donnerstag und Freitag Deutsche zurückbringen, die nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas in Israel festsitzen. An beiden Tagen sind nach AFP-Informationen jeweils vier Sonderflüge von Tel Aviv nach Deutschland geplant.

Die Lufthansa-Maschinen starten demnach am Donnerstagmorgen, die ersten Landsleute sollen um 16.30 Uhr in Frankfurt am Main landen. Die Ankunft weiterer Flieger ist für 17.30 und 20.00 Uhr am Flughafen in München geplant sowie für 19.00 Uhr in Frankfurt. Für Freitag sind den AFP-Informationen zufolge dieselben Flugzeiten vorgesehen.

Buchen können nur die Deutschen, die sich auf der Krisenvorsorgeliste Elefand eingetragen haben. Wie die Deutsche Botschaft in Tel Aviv den eingetragenen Landsleuten in einem der AFP vorliegenden Schreiben mitteilte, kosten die Tickets 300 Euro pro Person und können über eine spezielle Hotline reserviert werden.

In dem Brief warnt die Botschaft auch, dass sich wegen der "volatilen Sicherheitslage" Änderungen ergeben könnten. "Die Anreise zum Flughafen liegt in Ihrer eigenen Verantwortung, wägen Sie etwaige Risiken sorgfältig ab", heißt es zudem.

Seibert verwies darauf, dass 4500 Deutsche auf der Krisenvorsorgeliste stehen. Er könne aber nicht sagen, wie viele von ihnen tatsächlich ausreisen wollten, sagte der Botschafter. Die Lufthansa hatte wegen des Konflikts in Israel und des Raketenbeschusses durch die Hamas ihre regulären Flüge von und nach Israel bis mindestens Samstag ausgesetzt.

Die nun vereinbarten Sonderflüge würden "sehr helfen", sagte Seibert. Es gebe aber auch andere Airlines, die weiter Flüge anböten, etwa die israelische El Al oder türkische Fluggesellschaften. Nach AFP-Informationen prüfen sowohl Lufthansa als auch die Fluggesellschaft Easyjet, ob sie ab Sonntag wieder Linienflüge ermöglichen können.

Teilweise reisten Deutsche auch über das benachbarte Jordanien aus, sagte der Botschafter. So würden am Mittwoch mit Hilfe der Botschaft etwa 100 Menschen mit vier Bussen in die jordanische Hauptstadt Amman gebracht. Die meisten hätten von dort bereits einen Anschlussflug. Auch der Seeweg sei eine Möglichkeit, sagte Seibert, so gebe es Fähren ab der israelischen Hafenstadt Haifa.

Andere Länder wie Spanien und Österreich hatten erklärt, ihre Bürger mit Militärmaschinen nach Hause zu holen. In Österreich allerdings konnte die Bundesheer-Maschine am Mittwoch wegen eines Defekts nicht auf den geplanten Rückholflug geschickt werden. "Aufgrund eines nichtvorhersehbaren technischen Defektes kann die Hercules C-130 derzeit nicht zu den Evakuierungsflügen starten", erklärte das Verteidigungsministerium in Wien. Es werde mit Hochdruck an einer Alternative gearbeitet.

Die Hamas und der Islamische Dschihad griffen indes am Mittwoch den Süden und das Zentrum Israels nach eigenen Angaben massiv mit Raketen an. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, erklärten, sie hätten auch eine Rakete auf den Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv abgefeuert. Israelische Behörden meldeten jedoch keinen Einschlag.

(U.Kabuchyn--DTZ)

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