Deutsche Tageszeitung - Sozialverband VdK fordert endgültiges Aus für Lindners Aktienrente

Sozialverband VdK fordert endgültiges Aus für Lindners Aktienrente


Sozialverband VdK fordert endgültiges Aus für Lindners Aktienrente
Sozialverband VdK fordert endgültiges Aus für Lindners Aktienrente / Foto: © AFP/Archiv

Nach der Verschiebung des Starts der Aktienrente wegen der Haushaltskrise hat der Sozialverband VdK die Ampel-Koalition aufgefordert, das Vorhaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP) gänzlich aufzugeben. "Es ist gut, dass das Startkapital für die Aktienrente aus dem Nachtragshaushalt für 2023 gestrichen wurde", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Mittwoch. Statt "staatliches Zocken am Aktienmarkt" zu ermöglichen, müsse die gesetzliche Rente gestärkt werden.

Textgröße ändern:

Angesicht der Haushaltsprobleme infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts hatte Lindner am Montag darauf verzichtet, dieses Jahr die ersten zehn Milliarden Euro in den Kapitalstock der Aktienrente zu überweisen. Ob wie geplant im kommenden Jahr wie ursprünglich geplant zwölf Milliarden Euro dafür bereit gestellt werden, ist angesichts der Unsicherheiten zum Haushalt 2024 offen.

Der FDP-Minister will mit dem sogenannten Generationenkapital nach und nach eine weitere Säule zur Finanzierung des Rentensystems schaffen. Der Staat soll dabei die Gelder aus dem Kapitalstock gewinnbringend in Aktien und Anleihen investieren. Aus den Erlösen sollen dann die Rentenbeiträge ab Mitte der 2030er Jahre stabilisiert werden.

"Selbst ohne das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wäre es in diesen unsicheren Zeiten unverantwortlich gewesen, zehn Milliarden zusätzliche Schulden aufzunehmen und auf dem Aktienmarkt zu parken", erklärte Bentele. "Die gesetzliche Rente finanziert sich zuallererst aus den Beiträgen der hart arbeitenden Menschen. Deshalb sollte die Bundesregierung jetzt, statt an die Börse zu gehen, in die Beschäftigten investieren und sich um gute und gut bezahlte Arbeit kümmern. Das sichert die Rente langfristig."

Bentele forderte, die Bundesregierung solle sich "ganz von den Plänen des Generationenkapitals" verabschieden und stattdessen den Weg für das Rentenpaket II "mit einer solide finanzierten Anhebung des allgemeinen Rentenniveaus" freimachen. Die bisher angekündigte Rentenerhöhung von 3,5 Prozent im kommenden Jahr sei "für viele Rentnerinnen und Rentner angesichts der Preissteigerungen kein Schutz vor Armut". Deshalb müssten im Rentenpaket II "alle Kürzungsfaktoren aus der Rentenformel gestrichen werden und die Renten wieder eins zu eins den Löhnen folgen".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Zehntausende demonstrieren in den Niederlanden gegen Krieg im Gazastreifen

In Den Haag haben am Sonntag zehntausende Menschen gegen den Krieg im Gazastreifen demonstriert und die niederländische Regierung zum Handeln aufgefordert. "Die Menschen im Gazastreifen können nicht warten und die Niederlande haben die Pflicht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um diesen Genozid aufzuhalten", erklärten die Organisatoren des Protestmarschs. Eine der Menschenrechtsgruppen hinter der Demonstration, Oxfam Novib, sprach von 150.000 Teilnehmern.

Israel und der Iran setzen schwere gegenseitige Angriffe fort

Israel hat seine Angriffe auf strategische Ziele im Iran am Wochenende ohne Unterlass fortgesetzt, der Iran antwortete mit folgenschweren Angriffen auf Israel: Allein in der Nacht zum Sonntag bombardierten israelische Kampfflugzeuge nach Armeeangaben mehr als 80 Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran; nach iranischen Angaben wurden seit Freitag mindestens 128 Menschen im Iran getötet und 900 weitere verletzt. Israel meldete bislang 13 Tote und 380 Verletzte bei iranischen Vergeltungsangriffen. Es ist die bisher größte militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden seit Jahrzehnten verfeindeten Staaten.

Medien: Mehr als 120 Tote im Iran seit Freitag

In den ersten beiden Tagen der israelischen Angriffe sind im Iran laut Berichten örtlicher Medien mehr als 120 Menschen getötet worden. Mindestens "128 Menschen wurden bei diesen militärischen Angriffen getötet" und rund 900 Verletzte seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, berichtete die Tageszeitung "Etemad" am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Unter den Todesopfern seien mindestens 40 Frauen und zahlreiche Kinder.

Merz: Iran muss Angriffe auf zivile Ziele in Israel sofort beenden

Angesichts der Eskalation im israelisch-iranischen Konflikt hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den Iran aufgefordert, die Angriffe auf zivile Ziele in Israel einzustellen. "Teheran muss die Bombardierung ziviler Ziele in Israel sofort beenden", sagte Merz am Sonntag in Berlin vor seinem Abflug zum G7-Gipfel in Kanada. Zugleich verwies er auf Vorkehrungen der deutschen Behörden: "Wir wappnen uns auch in Deutschland für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele in Deutschland ins Visier nehmen sollte."

Textgröße ändern: