
UN-Sicherheitsrat beendet Mission im Sudan

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat auf Druck aus Karthum die UN-Mission im Bürgerkriegsland Sudan (Unitams) beendet. 14 der 15 Mitgliedstaaten des Sicherheitsrates stimmten am Freitag in New York für ein Ende der 2020 eingesetzten Mission, Russland enthielt sich. Die politische Mission endet nun offiziell am Sonntag, für eine Abwicklung bleibt eine Übergangszeit bis Ende Februar.
Der britische UN-Vertreter James Kariuki bedauerte das Aus für die Mission. "Die Notwendigkeit, dass die UNO und die internationale Gemeinschaft die Menschen im Sudan unterstützen, hat nicht abgenommen", sagte er.
Die sudanesische Führung hatte Mitte November offiziell ein Ende der UN-Mission gefordert, die auch Menschenrechtsverletzungen im Sudan dokumentiert. Im Juni hatte Khartum bereits den damaligen Unitams-Chef Volker Perthes zur unerwünschten Person erklärt. Der deutsche Politikwissenschaftler trat dann im September von seinem Posten zurück.
In dem nordafrikanischen Krisenstaat liefern sich seit Mitte April die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Schätzungen zufolge wurden dabei mehr als 10.000 Menschen getötet, nach UN-Angaben sind mehr als sechs Millionen Menschen auf der Flucht.
Die UN-Mission Unitams (United Nations Transitional Assistance Mission in Sudan) war im Juni 2020 gegründet worden, um nach dem Sturz von Machthaber Omar al-Baschir im Jahr 2019 einen demokratischen Übergang zu begleiten. Im Oktober 2021 setzte General al-Burhan aber in einem Putsch die aus Zivilisten und Militärs zusammengesetzte Übergangsregierung ab.
(V.Sørensen--DTZ)