Deutsche Tageszeitung - Putin mit Soldaten und Kanonenschüssen in Abu Dhabi empfangen

Putin mit Soldaten und Kanonenschüssen in Abu Dhabi empfangen


Putin mit Soldaten und Kanonenschüssen in Abu Dhabi empfangen
Putin mit Soldaten und Kanonenschüssen in Abu Dhabi empfangen / Foto: © UAE PRESIDENTIAL COURT/AFP

Trotz eines internationalen Haftbefehls ist der russische Präsident Wladimir Putin zu einem Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist. Putin landete am Mittwoch in Abu Dhabi. Wie das russische Fernsehen zeigte, wurde Putin auf der Landebahn von Vertretern der Emirate in Empfang genommen, bevor er von der Kavallerie eskortiert zum Präsidentenpalast gebracht wurde. Dort wurde der russische Staatschef mit allen Ehren empfangen.

Textgröße ändern:

Wie auf Bildern des Kremls zu sehen war, erwarteten Putin am Palast dutzende Soldaten, während Flugzeuge am Himmel Rauch in den Farben der russischen Flagge versprühten und in der Nähe Kanonenschüsse abgefeuert wurden.

"Dank Ihrer Haltung haben unsere Beziehungen heute ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht", sagte Putin bei seiner Ankunft zum Präsidenten Mohammed bin Sajed al-Nahjan und rühmte den regen Handel zwischen den Staaten. Putin sagte, er werde mit seinem Kollegen über die Situation "in den heißen Zonen" sprechen, er nannte sowohl den Nahostkonflikt als auch die "Krise in der Ukraine".

Anschließend wollte Putin nach Saudi-Arabien weiterreisen, wo er von Kronprinz Mohammed bin Salman empfangen werden sollte. Bei den Gesprächen in Riad sollte es laut Kreml um Handel, Investitionen und internationale Politik gehen.

Bei Putins Reise in die beiden arabischen Länder stand nach Angaben Moskaus auch die vom Ölkartell Opec+ beschlossene Kürzung der Ölfördermengen auf der Agenda. Im Programm wurden keine Angaben gemacht, ob Putin auch die UN-Klimakonferenz besuchen würde, die gerade in Dubai in den Emiraten stattfindet.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Deswegen war Putin zu den großen internationalen Treffen nicht angereist, er blieb sowohl dem G20-Gipfel im September in Indien als auch dem Gipfel der Brics-Staatengruppe im August in Südafrika fern.

In den Emiraten und in Saudi-Arabien muss Putin trotz des gegen ihn vorliegenden Haftbefehls nicht mit einer Festnahme rechnen. Beide Länder sind keine Vertragsparteien des IStGH.

Zuletzt reiste Putin in Staaten, die dem russischen Staatschef äußerst freundlich gesinnt sind: Im Oktober traf er sich am Rande des Neue-Seidenstraßen-Forums mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Einige Tage davor war Putin erstmals seit dem Haftbefehl ins Ausland gereist und hatte sich ins nahe Kirgistan begeben.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Lawrow und Rubio telefonieren im Vorfeld von geplanten neuen Ukraine-Gesprächen

Unmittelbar vor den geplanten neuen Ukraine-Gesprächen haben nach Angaben Moskaus die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, miteinander telefoniert. Die beiden Politiker hätten dabei "ihre Standpunkte zu verschiedenen Initiativen hinsichtlich einer politischen Regelung der Ukraine-Krise" ausgetauscht, erklärte das russische Außenamt am Sonntagabend laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Es sei dabei auch um "die Pläne zur Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine" gegangen.

Merz dringt bei Telefonat mit Netanjahu auf mehr Hilfen für den Gazastreifen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen gedrängt. Merz habe bei dem Gespräch unterstrichen, dass die Sicherheit und das Existenzrecht Israels Teil deutscher Staatsräson seien, erklärte am Sonntagabend Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Zugleich habe der Kanzler betont, "dass es dringend erforderlich sei, umgehend ausreichend humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen und deren sichere Verteilung an die Zivilbevölkerung zu gewährleisten".

Präsidentschaftswahl in Polen: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trzaskowski und Nawrocki

Bei der Stichwahl um da Präsidentenamt in Polen zeichnet sich nach der ersten Wahlprognose ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Den nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend veröffentlichten Daten des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge kam der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski auf 50,3 Prozent der Stimmen, sein nationalistischer Rivale Karol Nawrocki auf 49,7 Prozent. Damit war eine Aussage über den Sieger des Urnengangs zunächst nicht möglich, weil der statistische Fehlerbereich mit zwei Prozentpunkten angegeben wurde.

Selenskyj feiert "brillante" Ergebnisse von Angriffen auf russische Stützpunkte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feiert die "absolut brillanten" Ergebnisse des Angriffes auf vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet. Es sei die "weitreichendste Operation" seines Landes seit Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen, sagte Selenskyj am Sonntagabend. Zugleich versicherte er, dass die dafür nach Russland eingeschleusten Geheimdienstagenten "rechtzeitig aus dem russischen Gebiet zurückgeholt" worden seien. Dagegen hatte der Kreml erklärt, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden.

Textgröße ändern: